PROMNY zum 14-Punkteplan für den Schulbeginn

30.06.2020
  • Es fehlen weiterhin angepasste Hygienekonzepte
  • Große Mängel in der digitalen Bildung
  • Freie Demokraten haben umfassendes eigenes Konzept vorgelegt

WIESBADEN – „Der 14-Punkteplan des Kultusministers wäre nicht der erste 14-Punkteplan, der sich so in der Praxis nicht umsetzen lässt. Es fehlt im Kultusministerium offenbar immer noch an ausgearbeiteten Konzepten“, ärgert sich der bildungspolitische Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Moritz PROMNY. Sowohl ein Hygienekonzept für den neuen Regelbetrieb, wie auch das umfassende Testkonzept, wurden bisher nur angekündigt und müssen jetzt erarbeitet werden. Die Schulen können nicht schon wieder direkt  vor Schulbeginn mit neuen Regeln konfrontiert werden. „Unsere Schulen brauchen endlich Planungssicherheit“, fordert Promny. Zudem erwarten die Freien Demokraten klare Regeln, welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn es Infektionen im Bereich der Schulen gibt. Dafür bedarf es der Planung unterschiedlicher Szenarien. Mit dem schlichten Verweis auf die kommunalen Gesundheitsämter stiehlt sich das Kultusministerium aus der Verantwortung.

Viel gravierender ist jedoch der anhaltende Ausfall des Kultusministers bei der digitalen Bildung. „Dass eine Leistungsbewertung für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, zu Schuljahresbeginn möglich wird, begrüßen wir. Mit Telefonkonferenzen, die eine Teilnahme am Unterricht für diese Schülerinnen und Schüler ermöglichen sollen, setzt Lorz aber auf ein fragwürdiges und aus der Zeit gefallenes Instrument, das dem digitalen Anspruch unserer Zeit nicht im Ansatz gerecht wird. Auch bei der digitalen Ausstattung lässt die Landesregierung die Schulen weiter alleine. Einerseits werden Videokonferenzen als Instrument ermöglicht, für die aber andererseits die digitale Infrastruktur an den Schulen fehlt – von pädagogischen Konzepten ganz zu schweigen. „Wir Freie Demokraten haben in den letzten Wochen mehrfach Initiativen für ein praktikables und zielgerichtetes digitales Lernen vorgelegt. Dazu gehört unser Gesetzentwurf, der die Nutzung digitaler Lernplattformen im Schulgesetz verankert“, erklärt Promny.

Vielleicht wäre der 14-Punkteplan des Kultusministers besser gelungen, wenn die nun angekündigte wissenschaftliche Begleitung des Schulbetriebs schon in den letzten Wochen stattgefunden hätte. Dann wären die bisherigen Erfahrungen des Schulbetriebs unter Coronabedingungen jetzt schon ausgewertet und könnten im Sinne der Schülerinnen und Schüler genutzt werden.