PROMNY: Unterricht muss direkt nach den Ferien möglich sein

05.01.2021
  • Wechselmodell für Kreise mit hohen Inzidenzen sinnvoll
  • Strategie für Schule in Pandemie-Zeiten erforderlich
  • Bildung und Infektionsschutz in Einklang bringen

WIESBADEN – „Die Kultusministerkonferenz macht es sich zu einfach, wenn sie die Öffnung der Schulen an die Lockerung der allgemeinen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie knüpft und auf einzelne Jahrgänge begrenzt. Die Schulen als Ort der Bildung müssen gesondert betrachtet werden“, erklärt Moritz PROMNY, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, nach der gestrigen Tagung der Kultusministerinnen und Kultusminister. „Wir Freie Demokraten sehen flächendeckende Schulschließungen kritisch. Im ersten Lockdown hat sich gezeigt, dass Schulschließungen massive Auswirkungen auf Schülerinnen und Schüler haben. Trotz dieser Erfahrungen hat die Landesregierung in den letzten Monaten zu wenig unternommen, um wie von uns gefordert Bildung und Betreuung verlässlich zu garantieren. Daher fordern wir, dass die hessischen Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen nach Ende der Weihnachtsferien am kommenden Montag grundsätzlich unterrichtet werden können. Das ist im Sinne der Bildungs- und Chancengerechtigkeit für die Schülerinnen und Schüler“, betont Promny. Für Kreise mit sehr hohen Inzidenzzahlen halten die Freien Demokraten ein Wechselmodell zwischen Präsenz- und Fernunterricht für entscheidend.

Promny ergänzt: „Ein solches Wechselmodell wäre wesentlich einfacher umzusetzen, wenn die Landesregierung ihre Hausaufgaben gemacht und die Digitalisierung der Schulen vorangetrieben hätte. Spätestens zu Beginn der Corona-Krise vor zehn Monaten hätten alle Alarmglocken angehen müssen. Hier hat der Kultusminister aber tief und fest geschlafen, und so sind fehlende Endgeräte, leistungsschwache Internet-Verbindungen und Zusammenbrüche des Schulportals leider noch immer Alltag.“ Der gebetsmühlenartige Verweis darauf, dass man so viel Präsenzunterricht wie möglich wolle, versucht diesen Mangel lediglich zu verschleiern. Das ist für die Betroffenen besonders frustrierend; vor allem für Schulleitungen und Lehrkräfte, aber insbesondere auch für Eltern, auf deren Rücken die Corona-Pandemie seit Monaten ausgetragen wird. „Auch die Informationspolitik der Landesregierung ist weiterhin mangelhaft“, sagt Promny. „Erneut werden die Schulgemeinden nur wenige Tage vor Schulbeginn mit neuen Vorgaben konfrontiert.“

„Dass mit den richtigen Maßnahmen Bildung und Infektionsschutz in Einklang gebracht werden können, stellen verschiedene Studien unter Beweis, die zeigen, dass Schulen nicht per se Treiber der Infektion sind“, erklärt Promny. Er erinnert daran, dass der Ministerpräsident noch im Dezember im Landtag gesagt hatte, dass Präsenzunterricht aus epidemiologischer Sicht sehr gut verantwortet werden könne. „Die Landesregierung muss daher endlich handeln und die Schulen pandemiefest machen. Das hilflose Hangeln von Lockdown zu Lockdown bietet keine Perspektive. Die Corona-Generation der Schülerinnen und Schüler darf aber nicht zu einer Generation der Bildungsverlierer werden.“