PROMNY: Kultusminister muss sich prioritär um Lehrkräfteversorgung und Digitalisierung kümmern
- Neues Schuljahr, alte Probleme
- Lehrkräftebedarfsplanung muss laufend aktualisiert werden
- Videokonferenzsystem erfordert Fortbildungen
Moritz PROMNY, bildungspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat Kultusminister Alexander Lorz mit Blick auf das neue Schuljahr aufgefordert, sich der zwei drängendsten Themen anzunehmen: „Der Minister muss sich prioritär um eine adäquate Lehrkräfteversorgung und um die Digitalisierung der Schulen kümmern, statt sich auf Nebenschauplätzen zu tummeln. Es bringt den hessischen Schülerinnen und Schülern wenig, wenn Lorz vom Bund finanzierte Endgeräte an Schulen verteilt, aber keine Lehrkraft da ist oder die Schule nicht mal über leistungsstarkes WLAN verfügt. Dass sowohl der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern als auch die nur schleppend vorankommende Digitalisierung auch zu Beginn des Schuljahrs 2022/23 beklagt werden müssen, ist umso ärgerlicher, weil beide Probleme nicht plötzlich vom Himmel gefallen sind. Im Gegenteil: Sie beschäftigen Politik und Schulgemeinden schon seit Jahren und tragen stark dazu bei, dass Hessen bildungspolitisch nur Mittelmaß ist – neues Schuljahr, alte Probleme. Das muss sich ändern“, erinnert Promny.
„Um dem Lehrkräftemangel nachhaltig zu begegnen, braucht es ein hessenspezifisches Konzept. Eine laufend aktualisierte und transparente Lehrkräftebedarfsplanung ist Grundlage für eine vorausschauende Ausbildungs- und Einstellungspolitik“, erklärt Promny. Ein Baustein, den Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen, könnte der Abbau von Dokumentationspflichten und Verwaltungsvorschriften sein, um den Lehrkräften mehr Zeit für deren Hauptaufgaben, nämlich Wissensvermittlung und Erziehung, zu lassen.
Ein Beleg für die Schwerfälligkeit der Landesregierung bei der Digitalisierung der Schulen sei die Einführung eines Videokonferenzsystems: „Die Landesregierung hat zwei Jahre gebraucht, um ein solches System einzuführen. Nun wird ein System an den Start gebracht, das zwar ins Schulportal integriert ist, für das aber aufseiten der Schulen noch großer Fortbildungsaufwand besteht. Diese Fortbildungen müssen schnell angeboten werden, damit das System nicht nur formal existiert, sondern auch genutzt wird“, mahnt Promny. Er erinnert in puncto Digitalisierung zudem an Hessens insgesamt nur mittelmäßiges Abschneiden beim INSM-Bildungsmonitor: „Bei der Ausstattung mit schnellem WLAN an den Schulen liegt Hessen nur im Mittelfeld, obwohl eine gute WLAN-Infrastruktur längst selbstverständlich sein sollte, und beim täglichen Einsatz von digitalen Medien im Schulunterricht hat Hessen sogar leicht unterdurchschnittlich abgeschnitten. Hier heißt es für die Landesregierung: nachsitzen!“