PROMNY: Bildungs- und Betreuungsgarantie ist Grundlage für seriöse Schulpolitik in der Pandemie

10.12.2020
  • Wechselmodell als Alternative in der Pandemie
  • In Bezug auf digitales Lernen ist seit Frühjahr nichts geschehen
  • Bei Hackathon Ideen sammeln

WIESBADEN – Die Freien Demokraten im Hessischen Landtag haben die schwarz-grüne Landesregierung in einem Antrag erneut aufgefordert, eine Bildungs- und Betreuungsgarantie zu geben und ein umfassendes Konzept für den Schul- und Prüfungsbetrieb während der Corona-Pandemie vorzulegen. Anlässlich der heutigen Plenardebatte erklärt der bildungspolitische Sprecher Moritz PROMNY: „Die Landesregierung beharrt auf einem Präsenzmodell und sieht auch in der neuen Warnstufe schwarz ab einem Inzidenzwert von 200 keine besonderen Maßnahmen für den Schulbereich vor. Das wundert mich nicht, denn nach dem Chaos vom Frühjahr ist in Bezug auf das digitale Lernen nichts geschehen.“ Deshalb ziehe sie ein inzidenzgebundenes Wechselmodell erst gar nicht in Betracht.

„Die Bildungs- und Betreuungsgarantie muss die Grundlage für eine seriöse Gestaltung der Schulpolitik während der Pandemie sein“, erläutert Promny. „Das bedeutet zunächst eine ausgearbeitete Teststrategie für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie einheitliche Quarantäneregelungen für den Bildungsbereich. Zudem muss auch die Ausstattung mit FFP2-Masken, ausreichend Desinfektionsmittel sowie weiteren Schutz- und Hygienemaßnahmen gewährleistet sein.“

Nach Auffassung der Freien Demokraten ist es zudem dringend notwendig, dass der Präsenzunterricht in der derzeitigen Situation durch die Möglichkeit des Wechselmodells ergänzt wird. Die dazu notwendige Hard- und Software-Ausstattung sei aber immer noch mangelhaft. „Das Schulportal ist noch immer nicht für alle Schulen vollständig nutzbar. Weiterhin ist keine Videokonferenzlösung integriert. Andere digitale Tools und Materialien sind für Lehrkräfte weder strukturiert einsehbar noch datenschutzrechtlich geprüft; hier brauchen wir dringend eine White List“, betont Promny. „Ebenso vermissen wir ein klares Konzept für die Abschlussprüfungen 2021 nach einem Jahr der Schulausfälle und Quarantänebestimmungen.“

Promny macht deutlich: „Es gibt immer Alternativen, auch zum Präsenzunterricht. Schulen müssen das Wechselmodell flexibel einsetzen können. Zudem müssen wir weiter hinzulernen. Dafür sollte der Kultusminister einen Hackathon veranstalten und Ideen zum digitalen Lernen sammeln. Dabei können außer der Software-Entwicklung auch Pädagogik und Didaktik eine Rolle spielen und so kreative Lösungen für viele Probleme in diesem Bereich gefunden werden.“