PROMNY: Alte Ideen lösen an Schulen keine akuten Probleme

10.09.2024
  • Regierungserklärung des Kultusministers ist ernüchternd
  • Symbolischer Gesetzentwurf zum Quereinstieg reicht nicht aus
  • Lehrkräfte gewinnen und langfristig binden 

Moritz Promny, bildungspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat Kultusminister Armin Schwarz aufgerufen, sich den realen Problemen an hessischen Schulen zu stellen. „Die Zeit der Kulturkämpfe muss vorbei sein“, betont Promny nach einer für ihn enttäuschenden Regierungserklärung des Kultusministers, der in dieser Legislaturperiode bislang als Kulturkampfminister mit Blockflötenunterricht, einer Gender-Diskussion kurz vorm Abitur und einer Bundesjugendspieldebatte aufgefallen ist. „Was der Minister in seiner Regierungserklärung vorgestellt hat, war ein alter Hut. Das Niveau ist ernüchternd“, stellt Promny fest. „Derweil eskalieren an den hessischen Schulen die wirklichen Probleme wie zunehmende Gewaltbereitschaft und die Zunahme rechtsextremer Vorfälle, während Demokratiebildung und die Herausforderung des Einflusses sozialer Medien vernachlässigt werden. Mit alten Ideen lassen sich akute Probleme nicht lösen.“

Promny verlangt von Kultusminister darüber hinaus stärkere Anstrengungen im Kampf gegen den Lehrkräftemangel – eine Erleichterung des Quereinstiegs, wie sie in dieser Woche im Landtag diskutiert werden soll, reiche nicht aus. „Dafür, dass laut Statistischem Bundesamt deutschlandweit bereits jetzt fast zehn Prozent der Lehrkräfte Quereinsteiger sind, ist das ein eher verzögerter Versuch. Hessen braucht mehr als symbolische Gesetzentwürfe. Hessen braucht umfassende Programme zur Gewinnung und langfristigen Bindung von qualifizierten Lehrkräften“, fordert Promny und nennt als Beispiele ein Ende der Sommerferienarbeitslosigkeit von Lehrerinnen und Lehrern und eine Entfristung von Vertretungskräften, die bereits mehrere Jahre praktische Erfahrung vorweisen können. 

Wie ambitionslos Schwarz‘ erstes halbes Jahr als Kultusminister gewesen sei, zeige sich auch an den mangelnden Anstrengungen zur Digitalisierung. „Statt einen Haushaltsposten mit originären Landesmitteln für den Digitalpakt 2.0 bereitzustellen, präsentiert Schwarz-Rot den Ausbau des Fachs „Digitale Welt“ an gerade einmal 16 neuen Pilotschulen und 80 weiterführenden Schulen und lässt weiter den Digitaltruck an Grundschulen vorfahren. Das lässt sich so übersetzen: Die Landesregierung zeigt den Schülerinnen und Schüler, was alles möglich ist, weckt die Neugier, fährt dann weiter – und lässt die Schülerinnen und Schüler an einer nicht digitalisierten Schule zurück.“