Opel-Sanierungsplan

23.11.2017
  • Signal des PSA-Konzerns ermutigend
  • CO2-Grenzwerte bedrohen Arbeitsplätze in der Automobilindustrie
  • Kein Verbot des Verbrennungsmotors durch die Hintertür

Anlässlich der heutigen Landtagsdebatte zum Sanierungsplan für Opel erklärte Jürgen LENDERS, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Opel steht für die hessische Automobilindustrie. Es ist ein gutes Signal, dass der PSA-Konzern an Opel glaubt und für die Zukunft des Unternehmens am Standort Rüsselsheim kämpft. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass mit dem Sanierungsplan deutliche Einschnitte verbunden sind. Opel wird künftig PSA-Plattformen und Motoren aus dem PSA-Regal verbauen. Das wird auch Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in Rüsselsheim haben. Trotzdem scheint PSA die einzige Chance für Opel zu sein, die Krise überhaupt zu bewältigen.

Der Vorstandschef von PSA, Herr Tavares, hat vor wenigen Wochen deutlich gemacht, dass die Lage von Opel vor allem wegen der ab 2020 geltenden CO2-Grenzwerte sehr ernst und gefährlich sei. Binnen drei Jahren muss der durchschnittliche Flottenverbrauch aufgrund der extrem strengen EU-Vorgaben um gut ein Drittel auf ein Niveau von 3,5 bis 4 Liter pro 100 Kilometer sinken, weil ansonsten extrem hohe Strafzahlungen drohen.

In dieser Situation ist es unverantwortlich, noch bevor die neuen Grenzwerte in 2020 greifen, bereits eine weitere Verschärfung der Grenzwerte ab 2025 und 2030 zu beschließen. Damit bekommen wir eine Zwangselektrifizierung, weil ohne E-Autos und Plug-In ein Verbrauch von 2-3 Liter nicht darstellbar ist. Doch solange die Kunden Elektroautos nicht kaufen, weil die Ladeinfrastruktur fehlt, die Reichweite gering und der Preis hoch ist, so lange macht es auch überhaupt keinen Sinn, den Klimaschutz mit der Brechstange durchzusetzen. Wenn die Autohersteller keine Autos verkaufen, haben sie auch keine Mittel, um in neue Technologien und Innovationen zu investieren.“

Lenders abschließend:

„Für uns ist klar: Klimaschutzziele dürfen nicht zu Dogmen werden, denen tausende Arbeitsplätze geopfert werden. Wir werden keinen industriellen Kahlschlag mitmachen, um ein paar Gramm CO2 einzusparen, die dann in China oder Amerika zusätzlich rausgeblasen werden. Statt überhastet die Elektromobilität durchzusetzen, wäre es klüger, beispielsweise auch CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe zu entwickeln.“