Offener Brief von Rentsch an ver.di

18.03.2014

Streikaufrufe im Interesse der hessischen Abiturienten absagen

Fehlender Realitätssinn von ver.di

Sehr geehrter Herr Bothner,

die angekündigten Streiks im öffentlichen Nahverkehr, die heute insbesondere schon die Stadt Kassel und Umgebung und morgen die Stadt Frankfurt, Rhein-Main-Gebiet und Umgebung betreffen werden sind zeitlich vollkommen verfehlt und werden auf dem Rücken der Abiturienten vorgenommen.

Selbstverständlich gilt das Streikrecht, um die Interessen der Tarifbeschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst zu vertreten, jedoch sollte auch diesbezüglich die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden. Die Termine für die schriftlichen Abiturprüfungen stehen seit geraumer Zeit fest und deshalb teilen wir das Unverständnis vieler betroffener Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Eltern, gerade diesen Zeitraum zu wählen. Das Wohl unserer Jugend sollte gerade Ihnen am Herzen liegen. Mit der Schaffung einer zusätzlichen Stresssituation, die sich letztendlich auf die Ergebnisse der Abiturprüfung auswirken kann und somit lebenslange Folgen für die berufliche Zukunft nach sich zieht, ist Ihrem Anliegen sicherlich nicht gedient und zugleich suggerieren Sie damit ein geringes Verantwortungsbewusstsein.

Vor diesem Hintergrund fordern wir Sie daher auf, die noch geplanten Streikaufrufe abzusagen und zu verschieben, um die bestehende Drucksituation zu entschärfen und im Interesse der Schülerinnen und Schüler rücksichtsvoll zu handeln.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Rentsch
Fraktionsvorsitzender