MÜLLER zum Hessenticket für Ehrenamtliche
- Jedes Ehrenamt ist gleich viel wert
- Wahlgeschenk von Schwarzgrün
- Ehrenamtliche lassen sich nicht kaufen
WIESBADEN – Zur Landtagsdebatte um ehrenamtlich Tätige sagte der rechtspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Stefan MÜLLER: „Wir danken ausdrücklich den vielen Ehrenamtlichen, die sich in Hessen in ihrer knapp bemessenen Freizeit für uns alle, für die Gesellschaft, engagieren. Uns Freien Demokraten ist sehr bewusst, dass es ohne ihren Einsatz in unserem Land ganz anders aussehen würde. Gerade deshalb haben wir kein Verständnis dafür, dass die Landesregierung mit der Forderung nach einem Ehrenamtsticket für einige wenige Ehrenamtliche eine weitere Wertung unterschiedlicher ehrenamtlicher Tätigkeiten vornimmt.
Nach unserer Auffassung ist jedes Ehrenamt, unabhängig von der Stundenzahl, die dafür aufgewendet wird, gleich viel wert. Denn es ist die ganz persönliche, begrenzte Freizeit, die diese Menschen für den Dienst an anderen oder für die Gesellschaft aufwenden. Dabei kann für den einen ein Einsatz von 3 Stunden pro Woche, gemessen an seinem Zeitbudget, genauso viel Engagement bedeuten wie für den anderen 5 oder 8 Stunden.“
Müller weiter: „Wenn dann eine solche Vergünstigung wenige Wochen vor der Wahl vorgeschlagen wird, dann drängt sich der Eindruck eines Wahlgeschenks auf. Aber eines steht aus Sicht der Freien Demokraten fest, Ehrenamtliche lassen sich nicht kaufen. Allerdings sollte die Landesregierung aufpassen, dass sie mit diesem Wahlkampfgeschenk nicht das Gegenteil erreicht und durch die Ungleichbehandlung verschiedener ehrenamtlicher Tätigkeiten Unzufriedenheit und Demotivation in das Ehrenamt hineinträgt.“
„Wenn über 99 Prozent der Ehrenamtlichen von der Landesregierung von einer Zuwendung ausgenommen werden, hat das mit einer Wertschätzung des Ehrenamtes und mit Gerechtigkeit gegenüber den ehrenamtlich engagierten Menschen in Hessen herzlich wenig zu tun. Denn umgekehrt heißt es, dass die Landesregierung die ehrenamtliche Tätigkeit von 1,985 Millionen Hessen für so nachrangig hält, dass sie sich kein Ehrenamtsticket verdienen“, so Müller abschließend.