MÜLLER: Zeugenaussage mit neuen Hinweisen zum NSU und Mord an Halit Yozgat
- Möglicherweise weitere Person am Tatort in Kassel
- Angeblicher Anruf des Verfassungsschutzes wirft Fragen auf
- Widersprüche müssen aufgeklärt werden
WIESBADEN – Die heutige Zeugenvernehmung im Untersuchungsausschuss zum Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke hat auf Nachfragen des Obmanns der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Stefan MÜLLER, überraschend mögliche neue Erkenntnisse zum NSU-Mord an Halit Yozgat gebracht – und neue Fragen aufgeworfen: „Der rechtsextreme Zeuge Mike S. hat heute vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt, dass außer dem Verfassungsschützer Andreas Temme auch ein Übersetzer beim Mord an Halit Yozgat im Kasseler Internetcafé gewesen sei. Die Aussage, dass dieser Übersetzer danach vom Verfassungsschutz angerufen worden sei mit dem Hinweis, man sei aufgeflogen und der Aufforderung, er solle seine Handykarte vernichten, könnte auch ein neues Licht auf die Rolle des Verfassungsschutzes werfen“, erklärt Müller. „Dass der Zeuge diese Informationen unmittelbar vom V-Mann Benjamin G. hatte, verstärkt das Bild und widerspricht elementar bisherigen Aussagen aus dem NSU-Untersuchungsausschuss. Diese Widersprüche müssen nach Auswertung der Protokolle aufgeklärt werden“, fordert Müller.