LENDERS: Offene Gesellschaft braucht Auseinandersetzung und Kritik
- Meinungs- und Kunstfreiheit müssen verteidigt werden
- #allesdichtmachen erfordert inhaltliche Debatte
- Fehlende Auseinandersetzung spielt Querdenkern in die Hände
WIESBADEN – Jürgen LENDERS, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat anlässlich der Aktuellen Stunde seiner Fraktion vor dem Hintergrund der #allesdichtmachen-Debatte dazu aufgerufen, die Grundlagen der Gesellschaft zu verteidigen: „Das ist gerade in Zeiten wichtig, in denen diese Grundlagen – Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit und Freiheit der Wissenschaft – unter Druck stehen“, erklärt Lenders. Unter dem genannten Hashtag hatten gut 50 namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler Videos veröffentlicht, in denen vor allem der Umgang mit dem Lockdown und die Corona-Regeln der Regierung kritisiert wurden. Die Aktion wurde unterschiedlich betrachtet, hatte aber vor allem zu viel Kritik geführt. „Einige unterstellen den Prominenten eine Nähe zu Verschwörungstheoretikern, Querdenkern und Rechtsradikalen, so dass sich die Beteiligten gezwungen fühlen, auf ihre Abgrenzung zu diesen Gruppen hinzuweisen. Statt inhaltlich zu debattieren, wird, zum Beispiel durch ein Mitglied des WDR-Rundfunkrats, darauf verwiesen, dass die Beiträge Querdenkern in die Hände spielten“, kritisiert Lenders.
Er ist überzeugt: „Nicht die Argumente der Schauspielerinnen und Schauspieler spielen den Neurechten, Verschwörungstheoretikern und Querdenkern in die Hände. Ihnen spielt in die Hände, wenn man sich mit Argumenten nicht mehr kritisch auseinandersetzt. Eine offene Gesellschaft braucht eine konstruktive Diskussionskultur, sie braucht Auseinandersetzung, und sie braucht Kritik.“