LENDERS: Großer Frankfurter Bogen kommt nur im Schneckentempo voran
- Wohnungsbau wird überfrachtet mit anderen Zielen
- Zu viele Vorgaben sind kontraproduktiv
- Private Anbieter werden aus dem Wettbewerb gedrängt
WIESBADEN – „Richtiges Ziel, falscher Weg“ – so kommentiert Jürgen LENDERS, wohnungsbaupolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, das Projekt „Großer Frankfurter Bogen“ der Landesregierung. „Der Frankfurter Bogen kommt nur im Schneckentempo voran. Wenn es in der Geschwindigkeit des vergangenen Jahres weitergeht, sind die angestrebten 200.000 Wohnungen erst in 40 Jahren fertig. Angesichts der Knappheit an Wohnungen wäre es aber angebracht, statt der Schnecke den Windhund loszuschicken.“ Die Freien Demokraten haben den Wohnungsbau und den Großen Frankfurter Bogen deshalb heute zur Aktuellen Stunde im Plenum des Landtags gemacht. Lenders erklärt: „Das Problem des Großen Frankfurter Bogens ist, dass das Wohnungsbauziel überfrachtet wird mit anderen politischen Zielen wie der Verkehrswende, der Energiewende und dem Kampf gegen den Klimawandel. Aber je mehr Vorgaben es gibt, umso mehr wird der Wohnungsbau erschwert.“
Teilnehmenden Kommunen werden bei Zusammenarbeit mit der Bauland-Offensive Hessen, einer GmbH und Tochter der Nassauischen Heimstätte, Vorteile versprochen. „Auf diese Weise versucht die Landesregierung, Einfluss zu bekommen. Private Anbieter von Leistungen wie zum Beispiel Stadtplanung werden aus dem Wettbewerb gedrängt“, erklärt Lenders. „Damit wird der Markt ausgeschaltet – und das konterkariert sämtliche Anstrengungen, schnell zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.“