Landtagsanhörung zu Salafismus

16.01.2015

GREILICH: Muslime sind aufgefordert, menschenverachtende Argumentationen in der islamischen Religion als existent wahrzunehmen und sich damit offensiv auseinanderzusetzen

„Religiöse Bildung ist der beste Schutz vor Radikalisierung. Deshalb ist ein guter islamischer Religionsunterricht ein wichtiges Instrument im Kampf gegen islamistische Bedrohungen“, so der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Wolfgang GREILICH, anlässlich der ersten Runde der von seiner Fraktion beantragten Anhörung zu Salafismus. „Zahlreiche der angehörten Sachverständigen haben uns bestätigt, dass ein Grund für die Radikalisierung von Jugendlichen in mangelnden Kenntnissen über die tatsächlichen Inhalte der islamischen Religion liegen. Der in der letzten Wahlperiode durch die zuständigen FDP-Minister in der Landesregierung in Hessen eingeführte islamische Religionsunterricht erweist sich demnach als weitsichtige und richtige Maßnahme. Sehr ernst zu nehmen ist aber der gleichzeitige Hinweis darauf, dass allenfalls rund 15% der rund 4,5 Millionen Muslime in Deutschland durch die bekannten muslimischen Verbände repräsentiert werden.“

Deshalb sei von entscheidender Bedeutung die in Hessen in den Händen der Universitäten liegende Ausbildung von islamischen Religionslehrern. Nur so sei offensichtlich zu gewährleisten, dass nicht lediglich orthodoxe Inhalte vermittelt werden, sondern dass ein weltoffener, moderner Islam vermittelt wird.

„Mit großer Aufmerksamkeit müssen wir in diesem Zusammenhang aber auch die Mahnungen der Professoren für Islamische Theologie in Gießen und in Frankfurt beachten, die in Reaktion auf die Anschläge in Paris zu einer Selbstkritik im Islam aufgerufen haben. Wir Freie Demokraten schließen uns ausdrücklich der Aufforderung an, dass Muslime und natürlich ganz besonders muslimische Theologen und Geisteswissenschaftler mehr noch als andere aufgefordert sind, menschenverachtende Argumentationen in den ideologisierten Deutungen und Lesarten der islamischen Religion als existent wahrzunehmen und sich damit offensiv auseinanderzusetzen,“ so der FDP-Abgeordnete.