Lärmpausen

22.06.2016
  • Lärmpausen haben keinen positiven Effekt für die Anwohner
  • Lärm wird nicht reduziert, sondern lediglich umverteilt
  • Flughafen Frankfurt und Luftverkehr nicht weiter belasten

Anlässlich der heutigen Debatte zum Regelbetrieb der Lärmpausen am Frankfurter Flughafen erklärte Jürgen LENDERS, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Es ist wohl der Mut der Verzweiflung, der die Union heute ausgerechnet die Lärmpausen als Setzpunkt wählen lässt. Denn im Praxistest ist das Lieblingsprojekt des Fraktionsvorsitzenden Boddenberg nachweislich durchgefallen: So steht fest, dass die Lärmpausen für rund 95 Prozent der Anwohner gefühlt keine Auswirkungen oder sogar Verschlechterungen bedeuten. Entsprechend sind die Lärmpausen daher kein wirksamer Beitrag zur Senkung des Lärms, sondern verteilen diesen lediglich um. Auch der erneute Versuch, diese Maßnahme als Erfolg zu verkaufen, wird nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um eine reine Show-Veranstaltung von Boddenberg und Minister Al-Wazir handelt. Um dies in diesem Zusammenhang klar zu stellen: Die Freien Demokraten unterstützen jegliche Maßnahmen, die den Lärm für die Anwohner des Frankfurter Flughafens senken, ohne dem Flughafen in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu schaden. So haben wir in der Vergangenheit unter unserer Verantwortung das Nachtflugverbot umgesetzt und in der Allianz für mehr Lärmschutz mit der Lufthansa beispielsweise eine Flottenverjüngung vereinbart, bauliche Veränderungen am A320 (Tankdeckel) vorangetrieben und die lärmabhängigen Flughafenentgelte eingeführt und erhöht. All diese Maßnahmen führen im Gegensatz zu den Lärmpausen tatsächlich zu einer spürbaren Lärmreduzierung.“

Lenders weiter:

„Gerade die in den vergangenen Monaten immer wieder geäußerten Hinweise, dass der Flughafen keine Verteuerung und keine weiteren Kapazitätsbeschränkungen aushalte, müssen der Landesregierung eine Warnung sein. Die deutschen Fluggesellschaften und damit auch der Flughafen Frankfurt stehen unter massivem Wettbewerbsdruck‎ durch außereuropäische Airlines. Wenn wir an der weltweiten Entwicklung des Flugverkehrs nicht mehr teilnehmen, werden über kurz oder lang die großen Fluggesellschaften den Standort Frankfurt als ihr zentrales Drehkreuz in Frage stellen. Ihre flughafenfeindliche Wirtschaftspolitik hat Schwarz-Grün gerade wieder mit ihren Planungen zu weiteren Beschränkungen, wie die im Rahmen des Klimaschutzplans ins Spiel gebrachte Luftverkehrssteuer und der Lärmobergrenze, eindeutig unter Beweis gestellt. Wer in dieser schwierigen Situation die Lage für die Luftverkehrsbranche durch einseitige Maßnahmen künstlich weiter verschärft, gefährdet Arbeitsplätze und zukünftige Wachstumschancen in Hessen.“