Krankenhaushygiene

06.12.2010

Florian Rentsch: Screening von Risikopatienten auf multiresistente Keime muss im Leistungskatalog der Gesetzlichen
Krankenversicherung aufgenommen werden – Brief an Bundesgesundheitsminister Rösler

„Das Screening von Risikopatienten auf multiresistente Keime muss in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung obligatorisch aufgenommen werden. Mit der Bitte darauf hinzuwirken, habe ich mich in einem Brief an meinen Parteikollegen, Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler, gewandt“, so Florian Rentsch, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag.

Weiter erklärte Rentsch, der auch gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist:

„Wer in ein deutsches Krankenhaus kommt, kann normalerweise auf eine der weltweit besten medizinischen Behandlungen vertrauen. Trotzdem sterben in Deutschland jedes Jahr tausende von Krankenhauspatienten schlicht an den Folgen mangelnder Hygiene. Das ist erschreckend, denn über die konsequente Anwendung entsprechender Präventiv-Maßnahmen ließe sich dies weitgehend verhindern.

Vor allem die so genannten multiresistenten Erreger stellen eine lebensgefährliche Bedrohung dar. Antibiotikaresistente MRSA-Keime etwa kann jeder Mensch in sich haben. Sie sind leicht übertragbar, führen aber meist erst bei besonderer Immun-schwäche zu den gefährlichen Infektionen. Nur wenn diese Keime frühzeitig erkannt werden, wenn ihre Ausbreitung verhindert wird und betroffene Patienten entsprechend behandelt werden, können wir diesem großem Problem auch Herr werden.

Ein obligatorisches Screening von Risikopatienten bei Aufnahme in ein Krankenhaus und die Kostenübernahme durch die Krankenkassen wären sinnvolle und lebensrettende Maßnahmen. Viele Opfer mangelnder Hygiene ließen sich vermeiden, wenn die Kostenfrage des Screenings von Risikopatienten endlich geklärt würde.
Hier kann nur der Bundesgesetzgeber tätig werden. Aber auch auf Landesebene gehen wir das Problem bereits intensiv an: So werden wir nicht nur eine neue Hygiene-Verordnung erlassen, sondern auch die Netzwerke vorantreiben, die sektorübergreifend – sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich des Gesundheitswesens – der weiteren Ausbreitung dieser Bakterien entgegenwirken sollen.“