Wiebke Knell, Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat sich dafür ausgesprochen, dass Jugendliche bereits ab 16 Jahren an Kommunalwahlen in Hessen teilnehmen dürfen: „Die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist kein symbolischer Akt, sondern ein wirksames Mittel, um junge Menschen an die Demokratie heranzuführen und ihr demokratisches Engagement zu stärken“, erklärt Knell anlässlich der heutigen Plenardebatte über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag. „Junge Menschen sollen erfahren, dass ihre Stimme etwas bewirkt und dass sie durch ihre Wahl konkret Einfluss nehmen können. Die Kommunalpolitik ist dafür besonders geeignet, denn dort geht es um die unmittelbare Lebenswelt junger Menschen: um Schulen und Bildungseinrichtungen, um Sportplätze und Freizeitangebote, um Verkehrswege und digitale Infrastruktur, um Parks und öffentliche Plätze.“
Knell erinnert daran, dass die meisten Bundesländer das Wahlalter bei Kommunalwahlen bereits abgesenkt haben und widerlegt Kritiker, denen zufolge 16- und 17-Jährige die Reife zum Wählen fehle: „Bei keiner anderen Altersgruppe wird die Frage nach der politischen Reife gestellt, von keinem 18-Jährigen, keinem 50-Jährigen und von keinem 80-Jährigen ein Eignungstest für das Wahlrecht erwartet. Das Wahlrecht ist ein Grundrecht, das allen Bürgerinnen und Bürgern zusteht – unabhängig von ihrem Bildungsstand, ihrer Herkunft oder anderen Faktoren“, erläutert Knell. Sie warnt zudem davor, die Kompetenz junger Menschen zu unterschätzen. „Die heutige Jugend ist so gut informiert wie keine Generation vor ihr.“
Knell betont: „Demokratische Beteiligung ist kein abstraktes Konzept, das man erst theoretisch lernen muss, bevor man es praktisch anwenden darf. Demokratie lernt man, indem man sie praktiziert.“