Jagdgesetz

30.05.2011

SÜRMANN: Grüne sehen Wild als Tiere zweiter Klasse – damit schaden sie Wald und Wild
„Die von den Grünen beantragten Änderungen unseres Gesetzentwurfs für ein neues hessisches Jagdgesetz sind unsachgemäß und in sich widersprüchlich.“

Weiter erklärte Sürmann:

„Logik, gar einer begründeten Notwendigkeit der Änderungsvorschläge der Grünen kann keine Rede sein. Herr May sollte sich zunächst einmal fachlich mit dem Jagdrecht und mit Aspekten der Wildbiologie auseinandersetzen, bevor er vermeintlich gut gemeinte, aber schlecht erarbeite Vorschläge verbreitet.

Dass die Grünen einerseits die aus der hohen Wilddichte resultierenden Wildschäden reduzieren wollen, andererseits aber die Wildfütterung in – von allen anerkannten – Notzeiten abschaffen wollen, ist absolut inkonsistent und aus Gründen des Tierschutzes nicht vertretbar. Nicht nur, dass in echten Notzeiten unzählige Tiere verhungern würden und die Wildbestände damit einer kontrollierten Entwicklung entzogen würden – eine restriktiv gehandhabte, aber vernünftige Fütterungsregelung in der Not hilft ja gerade dabei, Fraßschäden an Bäumen oder im Feld zu vermeiden.

Sinn und Zweck eines sachgerechten Jagdrechts kann auch nicht sein, den Grundeigentümern die Abschussplanung alleine zu übertragen, sondern alle sitzen am Tisch; das ist einmalig in Deutschland. Den besseren Ausgleich mit Land- und Forstwirten streben natürlich auch wir in unserem Gesetzentwurf an. Wir stellen die Abschussplanung aber nicht hinter Eigentumsinteressen zurück. Auch der Verweis von Herrn May auf Katzen ist unsachgemäß. Ebenso wie die Tierhalter in der Pflicht stehen, auf ihre Haustiere Acht zu geben, ist es eine Aufgabe der Jäger, z.B. besonders bedrohte Vogeltierarten vor unnatürlichen Räubern zu schützen. Dazu gehört, sie vor herrenlosen, verwilderten Katzen zu bewahren, soweit diese nicht eingefangen werden können. Dass die Grünen ihre Vorschläge vermeintlich in den Dienst des Tierschutzes stellen wollen, ist damit absurd. Am Ende schaden die Forderungen von Herrn May den Wildtieren und dem Wald mehr, als sie dem Ökosystem nützen.“