Grube Messel

13.08.2012

GREILICH: Grube Messel zeigt Archäologie von ihrer spannendsten Seite – Tourismuskonzept ist wert, gefördert zu werden

Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour durch Hessen besuchte die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag heute das UNESCO Weltnaturerbe Grube Messel. „Dass nach der Stilllegung des Ölschiefer-Tagebaus nach fast hundert Jahren im Jahr 1971 die Grube Messel eigentlich als Mülldeponie dienen sollte, ist“, so Wolfgang GREILICH, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, „heute kaum mehr vorstellbar und glücklicherweise kam es dank massiver Proteste aus Wissenschaft, Bevölkerung und Naturschutz nicht dazu.“ Die heutige Grube Messel hat einen Durchmesser von etwa 800 m und eine Tiefe von 65 m. Nachdem die Hessische Landesregierung 1990 endgültig die Pläne für die Inbetriebnahme für eine Mülldeponie in der Grube Messel aufgab und sie 1991 für fünf Millionen Mark kaufte, wurde sie am 08.12.1995 offiziell in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. „Sie war damit“, ergänzt Greilich, „die erste Weltnaturerbestätte in Deutschland – vom Industriestandort zur Welterbestätte.“

„Eine wesentliche Fürsprecherin der Grube Messel war und ist nach wie vor“, führt Greilich weiter aus, „die ehemalige Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner. Seit 2003 vertritt die Welterbe Grube Messel gemeinnützige-GmbH die Gesellschafter und das Land Hessen ist hieran mit 65% beteiligt.“

Nach dem ersten Rundgang nahmen für die liberalen Abgeordneten aktiv an einer Grabung teil. „Die Möglichkeit, als Politik der Wissenschaft live über die Schulter zu schauen“, berichtet Greilich, „war überaus spannend, denn es zeigt, dass Archäologie keinesfalls bloß trockene Theorie ist. Zu begrüßen ist daher aus Sicht der FDP, dass ein Teil des aktuellen Förderprojektes für die Grube Messel auch ein Tourismuskonzept beinhaltet, welches die Welterbe Grube Messel gGmbH gemeinsam mit der Odenwald Tourismus GmbH erarbeitet. Der finanzielle Rahmen dieses Investitionsprogramms beläuft sich auf 3,37 Millionen Euro. Das Land Hessen steuert hiervon zwei Drittel, also rund 2,2 Millionen Euro, bei.“

Die Grube Messel ist Teil, aber auch gleichzeitig Leuchtturm des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald. 2010 wurde das Besucherzentrum eröffnet, das nicht als typisches Museum, sonder als Kommunikationsplattform konzipiert ist, um die Geschichte der Erde und die Entwicklung des Lebens vor 48 Millionen Jahren nachempfinden zu können.