GREILICH zur Belastungssituation der Lehrkräfte und Schulleitungen

13.09.2018
  • Mehr Zeit für Unterricht und weniger Kontrollwut
  • Realitäten anerkennen und Schulen unterstützen
  • Alle Kinder sollen die beste Bildung von Anfang an erhalten

WIESBADEN – „Die Realitätsverweigerung der Landesregierung und der schwarz-grünen Koalition im Bereich der Bildungspolitik zieht sich durch die Landtagsdebatten wie ein roter Faden. Der Kultusminister bleibt seinem Motto Nichts hören, nichts sehen und nichts sagen treu und zieht eine Bilanz, die mit der Realität in den Schulen nach den Erfahrungen von Lehrkräften, Schulleitungen, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern nichts zu tun hat. Denn diese wissen, welche Probleme vor Ort existieren und wünschen sich, ernst genommen zu werden. Dieser Selbstverständlichkeit wird die Landesregierung leider nicht gerecht“, so Wolfgang GREILICH, schulpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag.

Greilich weiter: „Wir haben nach mehrfachen vergeblichen Versuchen im Landtag die Betroffenen zu der Arbeitsbelastung und den Herausforderungen an unseren Schulen anzuhören, selbst eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Eingeladen waren auch die Koalition, der Kultusminister Prof. Lorz sowie Staatssekretär Dr. Lösel. Gekommen ist keiner von ihnen, obwohl noch zu Beginn der Legislaturperiode angekündigt wurde, den Dialog zu stärken.  Außer dem gescheiterten Bildungsgipfel geschah hierzu nichts. Auch dort schon war der tatsächliche Gestaltungswille begrenzt und die mit viel Zeitaufwand tätigen ehrenamtlichen Vertreter der Verbände hatten immer mehr das Gefühl, dass ihnen die Rolle als Statisten für eine schwarz-grüne Jubelveranstaltung zugewiesen werden sollte. Es geht nicht darum, die Lehrer- und Schulleiterverbände zu hören, wenn es darum geht, die eigentlichen Erfolge herauszustellen, aber ihnen das Gehör zu verweigern, wenn sie mit Problemen und Herausforderungen an die Verantwortlichen herantreten.“

„Unsere Anhörung hat noch einmal herausgestellt, dass die Aufgaben und die Herausforderungen wie Integration, Inklusion, Umgang mit Heterogenität und Ganztagsangeboten nicht mehr angemessen bewältigt werden können, wenn Lehrkräfte und Schulleitungen nicht unterstützt und entlastet werden. Denn die derzeitige Situation an den Schulen führt zu Qualitätseinbußen, die die Schulen nicht länger hinnehmen wollen. Wir Freie Demokraten wollen beste Bildung für alle, und dafür brauchen wir motivierte und engagierte Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen, die sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Wir fordern, dass die Landesregierung sich nicht weiter hinter statistischen Daten versteckt. Anstatt stückweise einzelne unserer Forderungen in die Wahlprogramme der Regierungsparteien zu übernehmen, sollte die schwarz-grüne Landesregierung jetzt Maßnahmen zur Entbürokratisierung, zur Ausweitung der Arbeit in multiprofessionellen Teams und zur Vernetzung und Kooperation auf den Weg bringen. Hierzu ist es notwendig, in einem ersten Schritt die bürokratischen Dokumentationspflichten, Erlasse und Vorschriften zu überprüfen und zu verringern. Dazu zählt auch die vereinfachte Zugänglichkeit von Informationen und vor allem deren Kenntlichmachung. Die Schulen müssen endlich die Möglichkeit zur Beschäftigung von Schulverwaltungsangestellten erhalten und die Chancen der Digitalisierung nutzen können“, so Greilich abschließend.