GREILICH: Weitere Note Sechs für Lorz

24.08.2018
  • Minister bekommt weiteren vernichtenden Tadel ins Klassenbuch geschrieben
  • Schönrednerei und Realitätsverweigerung sind weiter Kennzeichen schwarzgrüner Schulpolitik
  • Notstandsmanagement statt Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer

WIESBADEN – Zur heutigen Pressekonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erklärte der schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Wolfgang GREILICH: „Die Einschätzung der GEW ist eine weitere glatte Sechs für Kultusminister Lorz (CDU) und die schwarz-grüne Koalition. Was die Gewerkschaftsvertreter am Freitag präsentiert haben, ist ein erschreckender Einblick in den hessischen Schulalltag und widerspricht komplett dem Sommermärchen, das Lorz zu Schuljahresbeginn der Öffentlichkeit aufgetischt hat. Es deckt sich mit der Kritik der FDP: Durch eine verfehlte Politik, Kontrollwut und Herrschsucht werden Lehrerinnen und Lehrer kujoniert. Die Schulen des Landes drohen weiter abzufallen. Und Leidtragende sind die Schülerinnen und Schüler und damit unser aller Zukunft.“

Konkret nannte Greilich die unzureichende personelle Ausstattung, insbesondere der Grundschulen. „Die hohe Zahl von Befristungen weist auf eine grundlegend schief laufende Personalpolitik hin. Zudem handelt es sich bei vielen befristeten Lehrkräften um solche, die nicht ausreichend qualifiziert sind, manchmal sogar noch um Studentinnen und Studenten. Das ist nichts als verzweifeltes Notstandsmanagement. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen müssen bis zum Jahr 2030 tausende neue Lehrer zusätzlich eingestellt werden, von einem Ersatz für die 20.000 regulär in Pension gehenden Pädagogen gar nicht zu reden. Ein langfristiges Personalkonzept des Ministers ist auch in den schulpolitischen Debatten der letzten Tage nicht erkennbar.“

Greilich weiter: „Wird die Regierung schon fachlich den Problemen nicht gerecht, so ist das Verhalten der politischen Führung im Kultusministerium gegenüber den Lehrerinnen und Lehrern unsäglich: Bei unangenehmen Überlastungsanzeigen nicht einmal eine Eingangsbestätigung zu verschicken, geschweige denn diese Hilferufe ernst zu nehmen, sondern stattdessen kritische Lehrer, Rektoren und Schulaufsichtsbeamte zum Rapport einzubestellen zeugt von der allerorts beklagten Kontrollwut und Herrschsucht. Dem obersten Dienstherrn fehlt es offensichtlich an jeglichem Einfühlungsvermögen und vor allem an Wertschätzung für die Lehrerinnen und Lehrer des Landes. Diese machen Tag für Tag unter immer schwieriger werdenden Bedingungen einen guten Job für unsere Kinder und Jugendlichen, werden aber vom Minister mit ihren Sorgen und Nöten im Regen stehen gelassen. Und mit der Erzählung eines angeblichen Sommermärchens soll die Öffentlichkeit über die wahren Zustände an hessischen Schulen hinweggetäuscht werden.“