Gentechnik

21.05.2014

LENDERS: Gentechnik in Lebensmitteln und Bekleidung heute bereits Alltag – Verbraucher sollen selbst entscheiden können und transparent informiert werden

„Hessen soll ein Land bleiben, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlage für politische Entscheidungen bilden. Diese gilt nicht zuletzt auch für die aktuelle Diskussion um gentechnisch veränderte Lebensmittel. Denn CDU und Grüne dürfen bei diesem Thema nicht mit den Ängsten der Bürgerinnen und Bürger spielen. Es wird leider oft suggeriert, dass grüne Gentechnik gesundheitsgefährdend sei. Dies ist bisher durch keine Studie verifiziert. Alleine die Aussage die Land- und Forstwirtschaft in Hessen sei gentechnikfrei, ist keine wirkliche Hilfe für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Vielmehr kommen heute bereits bei den allermeisten Lebensmitteln gentechnisch veränderte Organismen als Futterstoff, als Zusatz oder Vorprodukt zum Einsatz. Die Zielformulierung, dass Hessens Land- und Forstwirtschaft gentechnikfrei bleiben soll, ist damit lediglich ein Lippenbekenntnis“, erklärte der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Jürgen LENDERS.

Lenders weiter:

„Bereits heute geht dies an der tatsächlichen Situation bei Lebensmitteln, bei Bekleidung und weiteren Produkten vollkommen vorbei. Wir als Liberale vertrauen hingegen dem Urteilsvermögen der Verbraucher und plädieren daher ausdrücklich für eine Kennzeichnung‎ von gentechnisch veränderten Lebensmitteln sowie Bekleidung. Denn die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden können, ob sie gentechnisch veränderte Nahrungsmittel auf dem Teller haben möchten, Kleidung aus solchen Produkten nutzen möchten oder eben nicht.

Die Kennzeichnung darf nicht auf Basis von variablen Vorgaben und Grenzwerten beruhen, sondern muss den tatsächlichen Werten entsprechen. Diese pauschale Bezeichnung „gentechnikfrei“ soll nämlich lediglich eine scheinbare Gentechnikfreiheit suggerieren, ist jedoch in Wahrheit eine Mogelpackung. So besteht bereits heute eine Vielzahl der Bekleidung aus natürlichen Fasern – sowie nahezu alle Lebensmittel auf dem Markt -, die somit als Produkte unter Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) gekennzeichnet werden müssten. Dies gilt übrigens auch für viele Bio-Produkte, die nur die aktuellen Kennzeichnungspflichten erfüllen, aber nicht wirklich frei von gentechnisch veränderten Organismen sind.“