Gedenken an Reichspogromnacht vor 75 Jahren

08.11.2013

GREILICH: Der Opfer gedenken und Lehren für Zukunft ziehen – Aktive Erinnerungskultur für Liberale von entscheidender Bedeutung

„Die FDP-Fraktion gedenkt an diesem traurigen Jahrestag der jüdischen Opfer des NS-Regimes. Zugleich nehmen wir diesen Tag zum Anlass, uns die Verantwortung und die Verpflichtungen bewusst zu machen, die aus den Ereignissen dieses Novemberabends im Jahr 1938 und aus der Geschichte des Nationalsozialismus insgesamt entstanden sind. Denn jener 9. November stellte nicht nur einen vorläufigen schrecklichen Höhepunkt einer bereits seit 1933 andauernden, sich steigernden Folge von Diskriminierung, Diffamierung und Ausgrenzung dar, sondern markierte auch einen Umbruch in eine Verfolgung von bis dahin nicht gekannter Brutalität. So wurde der Pogrom zu einem entscheidenden Wendepunkt, nicht nur für Juden, sondern für alle, die mit ihnen lebten, das heißt für die gesamte deutsche Gesellschaft und für alle hessischen Bürgerinnen und Bürger“, so Wolfgang GREILICH, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, anlässlich des Gedenktags zur Reichspogromnacht.

Greilich weiter:

„Wir kennen die Ereignisse dieses Tages, die Bilder der brennenden Synagogen in der Darmstädter Bleichstraße, am Frankfurter Börneplatz und an zahlreichen weiteren Orten in ganz Hessen. Und wir wissen, wie grausam die Nationalsozialisten in den folgenden Wochen, Monaten und Jahren ihre menschenverachtende Verfolgung jüdischer Mitbürger stetig weiter vorantrieben. Daher ist es auch nach 75 Jahren unsere Pflicht, der Opfer des NS-Regimes zu gedenken, da wir uns anderenfalls des Vergessens schuldig machen. Es ist daher höchst erfreulich, dass an diesem Jahrestag des 9. November wieder Tausende hessische Bürger auf zahlreichen Gedenkveranstaltungen im gesamten Bundesland die Erinnerung an die Opfer lebendig halten.

Eine aktive Kultur des Erinnerns und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus sind jedoch auch aus einem weiteren Grund von entscheidender Bedeutung: So vergegenwärtigt uns die Reichspogromnacht als historisches Mahnmal, dass wir auch für die Gegenwart und Zukunft Lehren aus diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte ziehen und unter allen Umständen die Menschenrechte und demokratischen Grundrechte gegen willkürliche Gewalt und menschenverachtende Ideologien verteidigen müssen. Jedes Engagement im Bereich der Aufarbeitung durch Wissenschaft und Forschung, von Ehrenamtlichen, Lehrern und Schülern, Vereinen, Verbänden und nicht zuletzt der Politik begrüßen wir Liberale daher ausdrücklich.“