Existenzgründer

29.11.2016
  • Studie der HHL Leipzig zeigt Rückgang der Gründerdynamik
  • Hessen und Rhein-Main bei Gründern und Start-Ups nur Mittelmaß
  • Maßnahmenpaket der Freien Demokraten: Risikokapital und Gründerstipendien

Im Zusammenhang mit der heute veröffentlichten Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management über die abnehmende Gründerdynamik in Deutschland erklärte Jürgen LENDERS, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Auch in Hessen geht die Gründerdynamik deutlich zurück. Im Jahr 2004 gab es noch knapp 80.000 Gewerbeanmeldungen. Im letzten Jahr gab es dagegen nur noch 63.500 Gründungen. Dem standen fast genauso viele Abmeldungen gegenüber. In 2014 war der Saldo sogar negativ, sodass die Zahl der Gewerbetreibenden insgesamt sank. Auch der Gründerreport 2016 der hessischen Industrie- und Handelskammern bestätigt den negativen Trend bei den Gründern.“

Lenders weiter:

„Wir müssen viel mehr tun, damit die Bedingungen für Gründer in Hessen besser werden und mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Statt einer positiven Stimmung mit mutigem Gründergeist und Aufgeschlossenheit für innovative Projekte und neue Geschäftsideen, wachsen nur die bürokratischen Hindernisse. Auch in Hessen macht Wirtschaftsminister Al-Wazir viel zu wenig, damit sich daran etwas ändert. Beim Thema Start-Ups und neue Technologien liegen Frankfurt und Hessen laut dem von KPMG herausgegebenen Start-Up-Monitor 2015 weit abgeschlagen hinter Berlin, München, Hamburg, Köln oder auch Stuttgart. Das ist für das Rhein-Main-Gebiet als wichtigsten internationalen Finanzplatz Deutschlands ein bemerkenswert schlechter Wert.“

Lenders weiter:

„Eine der entscheidenden Voraussetzungen für Gründungen und Start-Ups ist die Verfügbarkeit von Kapital und ausgerechnet Hessen, mit der Bankenmetropole Frankfurt und der Deutschen Börse, bekommt das nicht hin.“

„Wir werden als Freie Demokraten im Landtag ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung von Existenzgründungen, Betriebsübergaben und Start-Ups vorlegen, in dem die Förderung stärker fokussiert wird und neue Instrumente eingesetzt werden. Eines der neuen Instrumente ist die Schaffung einer Plattform für Risikokapital. Wir wollen, dass private Investoren und das Land gemeinsam einen Fonds auflegen, der gezielt in technologieorientierte innovative Gründungen investiert. Das macht das Land Berlin schon lange und auch deshalb haben sich hier so viele Gründer aus ganz Deutschland niedergelassen.“

Lenders abschließend:

„Weitere Maßnahmen sind die Stärkung des Gründergeistes in den Schulen und Hochschulen, um schon frühzeitig die Chancen einer selbstständigen Tätigkeit darzustellen, damit Schüler und Studenten zumindest die Möglichkeit haben, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die Gründung oder Übernahme eines Betriebes für sie ein Ziel sein könnte.
Ein weiteres Instrument, das wir wollen, ist die Einführung eines Gründerstipendiums des Landes. Dabei werden gezielt Studenten, Absolventen und Wissenschaftler von Hochschulen oder Forschungseinrichtungen unterstützt, ihre Geschäftsideen umzusetzen.“

„Herr Al-Wazir macht beim Thema Gründer nur Dienst nach Vorschrift. Ich sehe keine neuen Ideen, keinen Schwung, nichts. Damit lässt sich der Abwärtstrend in Hessen aber nicht stoppen. Deshalb werden wir daran arbeiten, diese und weitere Maßnahmen in ein Existenzgründungsfördergesetz einzufassen.“