Entsorgung von Atommüll

07.10.2011

SÜRMANN: Transmutationstechnologie könnte Belastung für zukünftige Generationen um ein vielfaches verringern

Zu dem Fachgespräch über die Chancen und Risiken der Transmutationstechnologie hatte die FDP-Fraktion neben den führenden Wissenschaftlern des weltweit einmaligen EU-Forschungsprojektes MYRRHA (Multi-Purpose Hybrid Research Reactor for High Technology Applications), auch Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie eingeladen.

Die Transmutationstechnologie stellt ein bislang in Deutschland kaum beachtetes Verfahren dar, mit dem eine Umwandlung (Transmutation) von langlebigen Stoffen in kurzlebige Isotope erreicht wird. Dadurch könnte die radiotoxische Abfallmenge um ein hundertfaches reduziert, die Zerfallszeit der radioaktiven Abfälle um ein tausendfaches verringert werden. Noch ist dies aber nicht im notwendigen Umfang möglich.

Dazu Sürmann:

„Nach unserem richtigen Beschluss über den Ausstieg aus der Kernenergie, wirkt die Frage der Entsorgung des radioaktiven Abfalls in ihrer Bedeutung unvermindert fort. Als FDP-Fraktion setzen wir uns bereits seit langem intensiv mit den Möglichkeiten einer sicheren und nachhaltigen Entsorgung des Atommülls auseinander. Es wäre fahrlässig, sich den neusten technologischen Entwicklungen zu verschließen. Denn wenn über die Transmutationstechnologie der Atommüll zukünftig nicht mehr eine Million Jahre braucht, um vollständig zu zerfallen, sondern nur noch wenige hundert Jahre nötig sind, könnte die Belastung für zukünftige Generationen um ein vielfaches verringert werden.“

Hans-Joachim Otto ergänzt:

„Das Verfahren würde eine Endlagerung zwar nicht entbehrlich machen, mit der kürzeren Zerfallszeit und der geringeren Abfallmenge wären jedoch weltweit deutlich weniger bzw. kleinere Lagerstätten für hoch-radioaktive Abfälle erforderlich. Sollte die Transmutationstechnologie zukünftig eine Umwandlung der Abfälle im notwendigen Größenmaßstab ermöglichen, könnte dies auch positive Auswirkungen auf die Akzeptanz geeigneter Lagerstätten in Deutschland haben.“

„Die Suche nach geeigneten Lagerstätten muss weiterhin energisch vorangetrieben werden. Mit dem EU-Forschungsprojekt, über das wir uns heute ausführlich informieren konnten, zeichnet sich jedoch eine technologische Entwicklung ab, die geeignet sein könnte, auch langfristig zu einer nachhaltigen Lösung der Problematik der Entsorgung des Atommülls zu gelangen. Wir sollten daher bei der Lagerung der abgebrannten Kernbrennstäbe auch Aspekte einer sicheren Rückholbarkeit beachten, um zukünftig gegebenenfalls auch älteren Atommüll in seiner Zerfallszeit verringern lassen zu können“, so Sürmann abschließend.