Einsatz pensionierter Lehrer für die Sprachförderung von Flüchtlingskindern

08.10.2015
  • Zu wenig Personal für Unterricht in Deutsch als Zweitsprache
  • FDP fordert, kurzfristig auch pensionierte Fachkräfte für Sprachförderung von Flüchtlingskindern einzusetzen
  • Lorz kann sich Beispiel an Baden-Württemberg und Kabinettskollege Beuth nehmen

WIESBADEN – Anlässlich der Ankündigung von Minister Lorz, dass Hessen für die Sprachförderung von Flüchtlingskindern anders als Baden-Württemberg aktuell nicht plant, pensionierte Lehrer anzuheuern, erklärte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Wolfgang GREILICH: „Schon jetzt ist klar, dass uns in Hessen nicht genügend Personal im Schuldienst für den Unterricht in Deutsch als Zweitsprache zur Verfügung steht. Auch der Arbeitsmarkt ist bereits ziemlich leer gefegt. Mit Beginn des Schuljahres wurde die Zuweisung von Lehrerstunden für die Intensivklassen bereits zum wiederholten Mal auf nun nur noch 22 Stunden in der Sekundarstufe I und auf 18 Stunden im Grundschulbereich gesenkt. Junge Flüchtlinge über 18 fallen gar komplett aus dem System. Was wir aber heute bei der Vermittlung von Deutschkenntnissen für diese jungen Menschen versäumen, werden wir morgen teuer bezahlen. Denn die deutsche Sprache ist zweifellos der Schlüssel für die Integration in unsere Gesellschaft und später in den Arbeitsmarkt. Wir fordern daher, dass kurzfristig auch pensionierte Fachkräfte für diese Aufgabe gewonnen werden. So gewinnen wir auch Zeit, um geeignete junge Lehrerinnen und Lehrer, die derzeit keine Stelle finden, durch Weiterbildung entsprechend zu qualifizieren.“

Weiter erklärte Greilich:

„Baden-Württemberg hat eine derartige Maßnahme für den Schuldienst bereits auf den Weg gebracht. Seit Minister Beuth ein vergleichbares Vorgehen für die hessische Polizei angekündigt hat, braucht der Kultusminister aber gar nicht mehr unbedingt über die Landesgrenze schauen – da genügt schon ein Blick über den Kabinettstisch.“