DR. H.C. HAHN: Hanauer Halle war für Überbringung von Todesnachrichten nicht geeignet
- Muslimische Seelsorger hätten hinzugezogen werden müssen
- Auch bei den Polizisten hat der Einsatz Spuren hinterlassen
„Nach Vorfällen wie dem rassistisch motivierten Anschlag von Hanau sollte sichergestellt werden, dass es für die Betreuung von Angehörigen ausreichend und angemessene Räume gibt. Vor allem, wenn die Nachricht vom Tod eines Menschen überbracht werden muss“ – das ist eine der Erkenntnisse, die Dr. h.c. Jörg-Uwe HAHN, Obmann der Fraktion der Freien Demokraten im Untersuchungsausschuss zum Anschlag von Hanau, aus Zeugenaussagen in der heutigen Sitzung des Ausschusses gezogen hat. „Die Halle, in der die Angehörigen der Opfer in Hanau nach dem Anschlag betreut wurden, war dafür jedenfalls nicht geeignet, weil es keine Möglichkeiten gab, die Angehörigen separat zu informieren.“ Hahn weist zudem darauf hin, dass bei Einsätzen wie in Hanau auch die Religion beziehungsweise Konfession der Opfer und Angehörigen in den Blick genommen werden muss: „In der Tatnacht waren drei Seelsorger christlicher Konfessionen anwesend, jedoch keine muslimischen Seelsorger. Das wäre aber wichtig gewesen.“
Hahn ergänzt: „Die heutige Sitzung hat weiterhin gezeigt, dass Einsäte wie in der Tatnacht des rassistischen Anschlags in Hanau nicht nur für die Opfer und Angehörigen der Opfer traumatisierend sind, sondern auch bei den eingesetzten Polizisten tiefe Spuren hinterlassen. Auch das darf nicht vergessen werden, auch deren Traumatisierungen müssen aufgearbeitet werden!“