DR. BÜGER zum Ausbau digitaler Lehre an Hochschulen
- Maßnahmenpaket entwickeln und finanzieren
- Wissenschaftliche Evaluation digitaler Lehre nötig
- Digitalisierung muss Schwerpunkt der Hochschulpolitik werden
WIESBADEN – Mit ihrem Setzpunkt zur Stärkung der digitalen Lehre an hessischen Hochschulen bekräftigen die Freien Demokraten im Hessischen Landtag die dringende Notwendigkeit, die Hochschulen finanziell und konzeptionell bei der Digitalisierung der Lehre zu entlasten. In kürzester Zeit mussten aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen Lehr- und Studienangebote digital organisiert werden, diese Leistung benötigt die Unterstützung des Landes Hessen.
„Die Digitalisierung der Lehre an unseren Hochschulen muss zu einem Schwerpunkt hessischer Hochschulpolitik werden“, fordert Dr. Matthias BÜGER, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. „Die Möglichkeiten, Vorlesungen im Live-Stream zu übertragen oder aufzuzeichnen und Video-Konferenzen abzuhalten sind enorm wichtig geworden. Auch hier ist der Rückstand bei der Digitalisierung offensichtlich. Probleme zeigten sich dabei vor allem bei der Bereitstellung von Lizenzen, leistungsfähigem Internet und der technischen Ausstattung von Vorlesungssälen und Seminarräumen. Dieser Crashkurs in Digitalisierung war und ist für die Hochschulen eine Herausforderung.“
Die Freien Demokraten fordern daher die Landesregierung auf, die Hochschulen beim Ausbau der digitalen Lehre angemessen zu entlasten und ausreichend Mittel aus dem Nachtragshaushalt bereitzustellen. „Die für das Jahr 2020 vorgesehenen Mittel des Digitalpakts in Höhe von acht Millionen Euro reichen hierfür bei weitem nicht aus, auch die in Aussicht gestellte Corona-Kompensation von drei bis vier Millionen Euro ist zu wenig“, erklärt Büger. „Darüber hinaus benötigen die Hochschulen auch eine vorausschauende Förderung jenseits des Corona-Krisenhorizonts. Wir sollten die digitale Lehre des Sommersemesters wissenschaftlich evaluieren, strategische Konzepte für digitales Lehren und Lernen und Qualifizierungskonzepte für Lehrende entwickeln. Digitale Lehre entlastet ja nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch im Fernstudium, bei Auslandsaufenthalten, beim Nacharbeiten von Stoff, bei weiten Wegen zur Uni und vielem mehr. Hierfür sollten insbesondere digitale Gremiensitzungen und Prüfungen ermöglicht werden. Die Digitalisierung und der damit verbundene Strukturwandel der Hochschulen bietet eine Vielfalt zusätzlicher Möglichkeiten und Chancen. Wir wollen sie ergreifen.“