DR. BÜGER: Zeugnis in Zukunft als PDF statt auf DINA4
- Digitale Zeugnisse sind praktisch und sicher
- Andere Bundesländer haben Testbetrieb gestartet
- Freie Demokraten fordern Beteiligung an Pilotprojekt
WIESBADEN – „Es ist ein Armutszeugnis, dass die Landesregierung die Digitalisierung im Bildungsbereich nicht voranbringt“, befindet Dr. Matthias BÜGER, Mitglied im Kulturpolitischen Ausschuss des Hessischen Landtags. „Während sich Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz der Blockchain-Technologie bedienen und digitale Zeugnisse ausstellen, bekommen die Schülerinnen und Schüler in Hessen weiter nur ein DINA4-Blatt in die Hand gedrückt, das sie nachher beglaubigen lassen oder einscannen müssen, um sich bewerben zu können.“ Gerade im Hinblick auf die zunehmende Zahl der Online-Bewerbungsverfahren um Ausbildungs- und Studienplätze oder Praktika sei ein praktischer digitaler Leistungsnachweis wichtig. Bereits vor zwei Jahren hatte die Fraktion der Freien Demokraten deshalb mit einem Antrag (Drucksache 20/1097) die Einführung eines digitalen Zeugnisses gefordert. „Wenn sich die Landesregierung schon nicht um ein eigenes System bemüht, dann erwarten wir zumindest, dass auch hierzulande von den Innovationen anderer Bundesländer profitiert werden kann.“ Dr. Büger verweist auf ein Pilotprojekt für ein neues System zur Entwicklung digitaler Zeugnisse, entwickelt durch das Land Sachsen-Anhalt, an dem sich die Bundesländer bis Ende 2022 beteiligen können. Mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung (Drucksache 20/6029) möchte er in Erfahrung bringen, weshalb sich Hessen bisher nicht an der Erprobung zur Anwendung digitaler Zeugnisse beteiligt hat und ob eine Beteiligung beabsichtigt ist. Schließlich sei eine digitale Variante des Abschlusszeugnisses auch sicherer vor Fälschungen als das Papierzeugnis. „Im Netz finden sich zahlreiche Tutorials, wie die heutigen Zeugnisse gefälscht werden können. Das ist so einfach, dass es sogar die Landesregierung schaffen würde“, ist sich Dr. Büger sicher. „Mit dem neuen digitalen Zeugnis wären nicht nur Bewerberinnen und Bewerber entlastet, sondern auch unsere Hochschulen und Arbeitgeber auf der sicheren Seite.“