Cybermobbing

25.03.2015

ROCK: Zunahme an Fällen von Cybermobbing erfordert neue Wege in Prävention und Krisenintervention‎ – FDP will Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken

„Cybermobbing ist seit einigen Jahren zunehmend zu einem Problem für Kinder und Jugendliche, aber auch für die Schulen in Hessen geworden. Daher hatte die FDP-Fraktion bereits im vergangenen Jahr mit Anfragen, einer Anhörungen und mehreren Vorschlägen zur Verbesserung der Prävention und Krisenintervention das Thema auf die landespolitische Agenda gesetzt. So waren sich auch die Teilnehmer einer Cybermobbing-Anhörung darüber einig, dass der Schlüssel zur Beherrschung des Phänomens vor allem darin liegt, die Sozial- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken.‎ Auf Grundlage einer aktuellen Studie, die besagt, dass bereits ein Viertel aller Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren schon einmal Opfer von Cybermobbing waren, mahnen wir, die Bedeutung des Themas nicht zu unterschätzen, und sehen bei den aktuell von der Landesregierung durchgeführten Maßnahmen noch erheblichen Verbesserungsbedarf“, erklärte René ROCK, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Eine Anfrage der FDP-Fraktion hatte zudem ergeben, dass Mobbingangriffe an hessischen Schulen vor allem die 14- bis 17-Jährigen in den Klassen sieben bis zehn betreffen. Psychologen kommen zu dem Ergebnis, dass Mobbing-Erfahrungen in der Schulzeit die Opfer bis ins Erwachsenenleben verfolgen und die Beständigkeit ihrer sozialen Beziehungen beeinflussen.

Weiter erklärte Rock:

„Cybermobbing ist für die Betroffenen zumeist schlimmer als Schikanierungen auf dem Pausenhof, da die Eingriffe in das Privatleben rund um die Uhr stattfinden können, ein unüberschaubar großes Publikum dabei zusieht oder beteiligt ist und Inhalte von den Tätern unkontrolliert verbreitet werden können. Je früher jedoch das Thema Cybermobbing behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten im konkreten Einzelfall. Schulen haben hier ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um der Problematik in ihren Klassenzimmern vorzubeugen: Medienscouts, Cybermobbing-Interventionsteams und entsprechende Weiterbildungen beispielsweise als Schülerprojekte oder im Rahmen von Elternabenden haben sich in der Praxis bewährt.

Um dem Problem effektiv zu begegnen, sprechen wir uns dafür aus, dass entsprechende Medienkompetenzen bereits in der Grundschule und auch in den weiter führenden Schulen vermittelt werden. In diesem Zusammenhang halten wir verpflichtende Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer, die Integration der Thematik in die Lehrerausbildung sowie die Schulung älterer Schülerinnen und Schüler, die den jüngeren als Vertrauenspersonen und Ansprechpartner zur Verfügung stehen, für sinnvoll. Zudem halten wir es für erforderlich, dass eine zentrale, landesweite Anlaufstelle geschaffen wird, die eine schnelle und effektive Krisenintervention gewährleisten kann.“