Bundesweite Elternbefragung der Bertelsmann Stiftung
- Trotz Rekordsteuereinnahmen zu wenig Investitionen in Kinderbetreuung
- FDP fordert 20 Millionen Euro zusätzlich für den Bereich der frühkindlichen Bildung
- Landesregierung muss Kommunen endlich angemessen ausstatten
„Die Defizite in der Kinderbetreuung in Hessen werden durch die Elternbefragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung mehr als deutlich“, stellte René ROCK, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion anlässlich der heutigen Veröffentlichung fest. „Die Ergebnisse zeigen, dass Eltern mehr Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren benötigen und sich eine qualitativ hochwertige Betreuung und Öffnungszeiten wünschen, die zu ihren Bedürfnissen passen. Dass die Landesregierung trotz Rekordsteuereinnahmen viel zu wenig unternimmt, um diesen zentralen Bereich an die Anforderungen der Zukunft anzupassen, wird sich absehbar rächen.“
Weiter erklärte Rock:
„Wir wissen heute, dass die Bildungsprozesse der frühen Kindheit den weiteren Bildungsweg unserer Kinder ganz entscheidend beeinflussen. Dieser Tatsache muss auch die Hessische Landespolitik endlich Rechnung tragen und den Bereich der frühkindlichen Bildung stärker in den Fokus rücken. Denn Investitionen, die wir heute für eine qualitativ gute Frühförderung tätigen, führen auf lange Sicht dazu, dass später weniger Mittel eingesetzt werden müssen, um Versäumtes zu reparieren. Unser Ziel ist es, die hessischen Kitas zu Bildungsorten auszubauen – und zu diesem Zweck haben wir für den Haushalt 2017 beantragt, dass
20 Millionen Euro zusätzlich für den Bereich der frühkindlichen Bildung zur Verfügung gestellt werden.
Dank der ausgezeichneten Haushaltslage ließen sich bei entsprechender Schwerpunktsetzung problemlos die notwendigen Investitionen in die Kinderbetreuung realisieren. Doch hierfür wäre es notwendig, dass das Land die hessischen Kommunen, die nur rund 15 Prozent der Einkommenssteuer erhalten, aber für den immens wichtigen Bereich der Betreuung zuständig sind, mit ausreichend Mitteln ausstattet. Insgesamt stellen wir leider fest, dass weder die Landes-, noch die Bundesregierung über funktionierende Konzepte für einen Ausbau und eine Weiterentwicklung der Betreuungssituation verfügen.“