Bildungspolitik

19.11.2012

DÖWELING: Grüne sorgen mit nebulösen Konzepten für Verwirrung – Schulfriede offensichtlich nicht das Ziel grüner Bildungspolitik. Das Einzige, was an dem Konzept der Grünen wirklich sinnvoll ist, ist die Zustimmung zur Wahlfreiheit der Gymnasien.

Offensichtlich hat mittlerweile sogar die Opposition erkannt, dass es der richtige Schritt ist, auch den Gymnasien die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 zu ermöglichen. Befremdlich ist jedoch, dass die Grünen sogenannte Regionalkonferenzen vorschlagen, in denen gewährleistet werden soll, dass genügend G9- Angebote geschaffen werden. Natürlich sind das Kultusministerium und die Staatlichen Schulämter bereits seit längerer Zeit in Gesprächen, um die weiterhin im Schulgesetz vorgesehene regionale Vielfalt zu gewährleisten. Es ist aber weder den Schulen noch den Lehrern zuzumuten, dass sie alle zu G9 zurückkehren müssen. Vielmehr muss es im Sinne der Eltern und Schüler eine breit getragene Entscheidung an der einzelnen Schule geben“, so Mario DÖWELING, schulpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, zum heute vorgestellten Bildungskonzept der Grünen.

Döweling weiter:

„Selbstverständlich muss auch die Rückkehr zu G9 konzeptionell vorbreitet werden, sofern diese gewünscht ist. Das Kultusministerium berät und unterstützt die Schulen in diesem Prozess, bei dem sie schon unterschiedlich weit vorangeschritten sind. Während in einigen Gymnasien nicht nur bereits die Beschlüsse vorhanden sind, sondern auch schon pädagogische Konzepte für ein G9- Angebot vorliegen, gibt es auch Schulen, die damit jetzt erst begonnen haben. Eben diese Gymnasien, die noch einen längeren Weg vor sich haben, sollten vielleicht erst zum darauffolgenden Schuljahr zu G9 zurückkehren. Eine komplette Rückkehr zu G9 würde aber dem Elternwillen widersprechen, da es auch unbestreitbar viele Eltern gibt, die ein G8-Angebot am geeignetsten für ihre Kinder halten.

Zudem ist der vorgeschlagene Schulversuch der Grünen keineswegs zielführend. Denn wie möchte man die Wirksamkeit von Maßnahmen messen, wenn an allen Schulen etwas anderes gemacht wird? Das Kultusministerium hat die Kritik an dem Konzept des Schulversuchs aufgenommen und wird folglich den Schulversuch auch bei 3-zügigen Schulen ermöglichen, wenn dieser durch ein entsprechendes pädagogisches Konzept untermauert ist. Denn selbstverständlich wird der Schulversuch auch wissenschaftlich begleitet werden, wie dies im Hessischen Schulgesetz für Schulversuche vorgesehen ist.

Anstatt mit nebulösen Konzepten Verwirrung zu stiften, sollten die Grünen die Größe haben, das Vorgehen der Landesregierung beim Thema G8/G9 zu unterstützen, anstatt sich aus Rücksicht auf die SPD zu unberechtigter Kritik genötigt zu fühlen. Wir haben den Grünen schon lange die Hand zum Schulfrieden gereicht, wurden aber jedes Mal zurückgewiesen. Für uns ist bereits lange klar: Nicht die Schulform ist entscheidend für den Lernerfolg, sondern die Qualität und die Rahmenbedingungen des Unterrichts. Genau diese Rahmenbedingungen für erfolgreichen Unterricht sehen wir durch die Konzepte der Opposition – insbesondere der SPD – gefährdet. Erfreulich ist immerhin, dass die flächendeckende Einführung einer Gemeinschaftsschule im Hessischen Landtag offensichtlich keine Mehrheit findet.“