Bahnlärm

23.09.2014

RENTSCH: Tunnelsystem kann bahnlärmgeplagtes Mittelrheintal entlasten – Lösung darf nicht an Blockade durch Rheinland-Pfalz scheitern

Anlässlich der Diskussion über ein Tunnelsystem zwischen Wiesbaden und Bonn zur Entlastung des bahnlärmgeplagten Mittelrheintals erklärte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag und ehemalige hessische Verkehrsminister, Florian RENTSCH: „Diese Überlegung birgt eine realistische Chance, das Rheintal vom Güterzuglärm zu befreien. So belegen unter anderem die Berechnungen der Verkehrsexperten Ilgmann und Vieregg, dass es sich hier um ein realistisches Projekt handelt. Die unabhängigen Experten beziffern die Kosten auf 6 Milliarden Euro, was deutlich weniger ist, als die 11 bis 17 Milliarden Euro, die die Deutsche Bahn AG für die Umwegstrecken durch die Eifel und das Siegerland veranschlagt. Umso unverständlicher ist daher die Reaktion des rheinland-pfälzischen Ministers für Infrastruktur Roger Lewentz, der die Tunnellösung vollständig ablehnt, weil ihm offensichtlich seine Experten erzählt haben, der Tunnel würde über 50 Milliarden Euro kosten. Dass diese Summe fernab der Realität ist, hätte Lewentz nach kurzem Nachdenken eigentlich selbst einfallen müssen. Nun steht die hessische Landesregierung in der Pflicht, im Sinne der betroffenen Anwohner mit Nachdruck auf die rheinland-pfälzische Regierung einzuwirken. Denn Hessen darf es nicht zulassen, dass diese Lösung des Lärmproblems an der unbegründeten Blockade durch Rheinland-Pfalz scheitert.“

Weiter erklärte Rentsch:

„Dabei gibt es gute Argumente für eine Tunnellösung, die selbst Lewentz nicht ignorieren kann: So könnte ein Tunnel die Kapazität des Güterverkehrs auf der Schiene wesentlich erhöhen, die Städte Wiesbaden, Mainz, Koblenz und Bonn vom Bahnlärm befreien und ein Wachstum für die Entwicklung des Rheintals in dreistelligen Millionensummen ermöglichen. Zusätzlich ergäben sich mehr Kapazitäten am Rhein für den Personenverkehr.

Ich unterstütze zudem den Vorschlag, dieses Projekt durch ein privates Konsortium als ÖPP-Modell zu bauen, da sich auf diese Weise die üblichen Verteuerungen der Bahnprojekte verhindern lassen würden. Durch die hohe Auslastung des Tunnelsystems würden die Trassenkosten der Züge lediglich um maximal 2,4% im Vergleich zu den heute zu zahlenden Trassenpreisen im Rheintal steigen – eine zu vernachlässigende Größe, die das Projekt aber hoch interessant für Investoren macht.“