Automobil-Industrie

12.01.2016

RENTSCH: Bundesregierung muss für deutsche Automobil-Industrie professionellere und bessere Rahmenbedingungen für Kontrolle, Forschung und Entwicklung gezielt fördern – FDP fordert Union und SPD auf, aus den Abgasmanipulationen richtige Schlüsse zu ziehen

WIESBADEN – Zur Situation der deutschen Automobil-Industrie erklärte der Vorsitzende des FDP-Bundesfachausschusses für Wirtschaft und Energie und Mitglied im FDP-Bundesvorstand Florian RENTSCH: „Mit Sorge nimmt die FDP zur Kenntnis, dass die Bundesregierung auf die VW-Krise der letzten Monate mit offensichtlicher Sorglosigkeit und einer „Augen zu und durch“-Mentalität reagiert. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass Union und SPD aus den Abgasmanipulationen die richtigen Schlüsse gezogen haben und beispielsweise eine Initiative für die deutsche Automobilindustrie entwickeln, um die Prüfung und Messung von regulatorisch relevanten Themen wie zum Beispiel Abgas, aber auch Sicherheitsentwicklungen auf vernünftige bundesweit kontrollierbare Füße zu stellen.“

Weiter erklärte Rentsch:

„Auch befürchten wir, dass nun in den kommenden Wochen anlässlich der in Detroit stattfindenden Motorshow die deutsche Automobilindustrie in der amerikanischen Öffentlichkeit am Pranger stehen wird, ohne dass die Bundesregierung auch nur den Versuch unternimmt, neue international beachtete Rahmenbedingungen für Kontrolle, Forschung und Entwicklung zu schaffen, die den Industriestandort Deutschland schützen. Die Arbeitsplätze der deutschen Automobilindustrie, die hervorragenden Ingenieurleistungen und die Arbeitsplätze in der weltweit renommierten Zulieferer-Industrie sind zu wertvoll, als dass man sie ohne Verteidigung auf den Weltmärkten treiben lassen kann. Wirtschaftsminister Gabriel hätte ein wichtiges Zeichen setzen können, indem er nach Detroit, statt zu Gesprächen nach Kuba gereist wäre.

Die FDP fordert keine staatlichen Eingriffe in den Markt, aber professionellere Rahmenbedingungen für eine Industrie, die zurecht als der Motor Deutschlands gilt. Gleichzeitig benötigen wir eine Ausbildungsinitiative für die Automobilindustrie. Da das Automobil der Zukunft ein anderes sein wird als heute, müssen wir uns auch bezüglich politischer Rahmenbedingungen auf diese Veränderung einer ganzen Industrie vorbereiten: Die Bildungsministerin sollte schleunigst eine Initiative starten, in der die neuen Berufsbilder der Automobilindustrie – beispielsweise die Bereiche Elektronik, Werkstoffe und Leichtbau – dargestellt werden und Ausbildungsgänge hierzu verändert beziehungsweise entwickelt werden. Denn wer meint, dass das Automobil der Zukunft noch mit Teilen aus der Blechpresse gebaut wird, der träumt.“