Asylpolitik

02.05.2014

ROCK:‎ FDP-Fraktion zeigt Konzept für Förderung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge auf – Chancen auf Bildung und selbstbestimmtes Leben eröffnen

Anlässlich des Besuchs der FDP-Fraktion im Gießener Jugendwohnheim St. Stephanus des Caritasverbandes und der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge erklärte der sozialpolitische Sprecher, René ROCK:

„Angesichts der stetig steigenden Asylbewerberzahlen in Hessen stehen Land und die Kommunen aktuell vor erheblichen Herausforderungen: Wir halten es daher für unerlässlich, dass die hessischen Kommunen seitens der Landesregierung verstärkt bei der Aufnahme und insbesondere der Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen vor Ort unterstützt werden. So gilt es, unter Einbindung aller relevanter Akteure gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten, die eine bestmögliche Eingliederung Asylsuchender gewährleisten. Eine Gruppe, der in der öffentlichen Diskussion nach Ansicht der FDP-Fraktion bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde, stellen unbegleitete Minderjährige dar, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Wir als Liberale fordern die Landesregierung daher auf, das unter der FDP-Kultusministerin Nicola Beer in der vergangenen Legislaturperiode konzipierte Kompetenzzentrum in Gießen als Pilotprojekt zügig umzusetzen. Denn das geplante Kompetenzzentrum bindet die Caritas und die örtlichen Schulen und Berufsschulen mit ein und ermöglicht auf diese Weise eine optimalen Förderung der minderjährigen Flüchtlinge, bei deutlich reduzierten Kosten im Vergleich zu einer Verteilung der Jugendlichen über ganz Hessen.

Wir haben erkannt, dass diese jungen Menschen mit der Hoffnung nach Hessen kommen, hier in Frieden leben und arbeiten zu können. Entsprechend verstehen wir ihre Motivation als eine Chance für unser Land, das den demografischen Wandel abfangen muss. So macht sich die FDP-Fraktion weiterhin dafür stark, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zukünftig noch zügiger eine dauerhafte Wohngruppe erhalten, wo sie ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend unterstützt werden. Da unbegleitete Minderjährige in vielen Fällen zwar ähnliche traumatisierende Fluchtschicksale in jungen Jahren erlebt haben, gleichzeitig aber mit sehr unterschiedlichen Lebens- und Bildungswegen zu uns kommen, muss diesen individuellen Voraussetzungen auch besonders Rechnung getragen werden.

Zudem verfolgen wir das Ziel, dass auch volljährigen Jugendlichen die Möglichkeit eröffnet wird, einen Abschluss an einer hessischen Schule zu erreichen. Unser Konzept hierfür sieht vor, Sonderklassen unter Gleichaltrigen zu bilden, um die individuellen Bildungsvoraussetzungen angemessen berücksichtigen zu können. Denn wir sind davon überzeugt, dass diese Jugendlichen nur dann eine reale Chance auf Bildung und ein selbstbestimmtes Leben haben, wenn wir ihnen umgehend eine dauerhafte Lebensperspektive eröffnen und die Hilfe zukommen lassen, die sie benötigen.“