Aktuelle Stunde Laufzeitverlängerung

28.01.2010

„Ich finde es erstaunlich, dass unter allen großen Industriestaaten der Welt – von den USA bis China, Japan und Russland – die Deutschen die einzigen sind, die glauben, sie könnten ohne Kernkraft auskommen. Wir haben praktisch unseren Kohlebergbau aufgegeben. Wir haben so gut wie kein Öl in unserem Boden und auch nicht vor unseren Küsten, deshalb liegt es nahe, dass Deutschland einen Teil seiner Energie aus Kernkraft bezieht. Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie, es gibt nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe“, so Frank Sürmann, umweltpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag.

Sürmann warf der Opposition vor, dass sie immer dasselbe zum Thema Kernkraft sage. Wiederholung sei langweilig. Bereits zum sechsten Mal in den letzten sechs Monaten habe sie dieses Thema in den Landtag geholt.
„Wir haben vor der Wahl gesagt, was wir wollen, nämlich einen Energiemix mit sicherer Kernkraft als Übergangstechnologie. Unser Wort gilt.

Und mit der FDP wird es keinen Ausverkauf der Sicherheit geben. Wir werden uns darum kümmern, wie wir entsorgen müssen. Alles sucht nur nach Endlagerung. Das ist technologiefeindlich. Man muss sich auch die Dinge angucken, die technisch möglich sind. Das geht ja zum Glück jetzt. Dazu gehört es auch, fair mit der Wissenschaft umzugehen. Die Transmutationslösung müssen wir als eine der Möglichkeiten mit ins Feld führen.

Über 2.000 Menschen hängen am Kernkraftwerk Biblis und arbeiten dort. Die SPD behandelt diese so, als seien sie Menschen zweiter Klasse. Das ist nicht in Ordnung, das ist despektierlich.

Seit 2002 wurden 25 Gutachten in Absprache und in Auftrag des Umweltministeriums gefertigt. In der Konsequenz machen die routinemäßigen Inspektionen, zusätzliche Sicherheit –auch gegen Flugzeugabstürze- und Modernisierung in Summe 1,2 Milliarden Euro aus. Was ist jetzt die Folge davon? Sie kennen die International Atomic Agency -das ist die Internationale Atombehörde. Die fordert für einen Neubau eine Ausrichtung der Kernkraftwerke dahingehend, dass die Schadenswahrscheinlichkeit pro Jahr 10 -4 beträgt. Biblis hat 10 -6, das heißt: mathematisch ist Biblis 100 mal sicherer!

Die Anforderung 10 -4 ist die Voraussetzung, dass überhaupt ein Kernkraftwerk neu gebaut werden darf. Deshalb kann man mit Fug und Recht sagen: nach internationalen Standards sind die beiden Blöcke Biblis A & B erheblich risikoärmer als ein Neubau es sein würde, wenn man diesen internationalen Standard zu Grunde legt.“