Aktuelle Situation der Games-Branche in Hessen
Anlässlich des Besuchs des Frankfurter Unternehmens Crytek, das erst kürzlich den deutschen Computerspielpreis 2017 gewann, und der Games Academy erklärte die Frankfurter FDP-Landtagsabgeordnete, Nicola BEER: „Die Games-Branche bildet in Deutschland – vor allem am Standort Frankfurt – eine echte Zukunftsperspektive: Es geht dabei nicht nur um die Entwicklung von Spielen, sondern auch um die Förderung von technischen Fähigkeiten, die unser Leben immer mehr bereichern und vereinfachen können. Sei es, dass durch die modernste 3D-Technologie Ärzte die Möglichkeit bekommen, komplizierte Operationen bereits im Vorfeld zu simulieren oder viele Ausbildungsberufe mit diesen modernen Techniken noch besser ausbilden können. Wir Freie Demokraten sehen ein hohes Potenzial in der Spieleentwicklungsbranche und wollen ein Umdenken erreichen: Weg vom negativen Image des Ego-Shooters, Stubenhockers oder des Nerds, hin zu Chancennutzern und Entwicklern. Die Branche hat bereits jetzt erhebliche Jobchancen für junge technikbegeisterte Menschen. Wichtig ist, dass wir in Hessen entsprechende Förderrichtlinien zur Unterstützung der Branche entwickeln. Bayern hat uns an dieser Stelle einiges voraus: Für die Produktion hochwertiger und gewaltfreier Computerspiele können beim FilmFernsehFonds Bayern bereits seit September 2009 Anträge zur Förderung der Entwicklung von Konzepten, Prototypen und der Produktion von Spielen gestellt werden.
Für den Förderbereich stehen dort 1,3 Millionen Euro für das Jahr 2017 zur Verfügung und 1,9 Millionen Euro für das Jahr 2018. Da es in Hessen bisher noch keine Förderrichtlinien gibt, kann die Branche an dieser Stelle auch nicht gezielt gefördert werden – hier muss Hessen dringend nachziehen.“
Weiter erklärte Beer:
„Durch die Digitalisierung verändert sich unser Leben enorm. Deutschland muss konkurrenzfähig sein mit den führenden Märkten in den USA, Kanada oder UK, wenn wir im Bereich der Digitalisierung nicht weiter das Schlusslicht bilden wollen. Ein Besuch bei dem Frankfurter Unternehmen Crytek hat gezeigt, dass neben der fehlenden Förderung besonders ein Einwanderungsgesetz für eine gesteuerte qualifizierte Zuwanderung in Deutschland fehlt. Aufgrund fehlender Bleibeperspektiven für Fachkräfte und deren Familien können kaum internationale Spitzenleute für den deutschen Standort gewonnen werden. Unternehmen wie Crytek sehen sich dazu gezwungen, Standorte dort zu öffnen, wo die guten Leute sitzen, wie in diesem Fall z.B. in Kiew. Ziel muss es sein, diese guten Köpfe nach Deutschland zu holen, insbesondere nach Frankfurt.
Mit einem fachkräftebezogenen Einwanderungsgesetz sowie Förderrichtlinien für die Games-Branche in Hessen, würde der Standort Frankfurt als Game-Stadt weiter wachsen und damit auch weitere Arbeitsplätze schaffen. Wir wollen Frankfurt zu einem Top-Standort für die Produktion von Computer- und Videospielen machen. Denn Computer- und Videospiele sind mediales Abbild des digitalen Zeitalters, Kulturgut, Bildungswerkzeug und Innovationstreiber.“