80. Jahrestag der Machtübergabe an die Nationalsozialisten

30.01.2013

DR. BLECHSCHMIDT: Mahnende Erinnerung an nationalsozialistische Gräueltaten – Verpflichtung, Demokratie und Freiheitsrechte zu verteidigen

„Erst vor drei Tagen, am 27. Januar, gedachten wir der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahre 1945. Dieser Tag ist untrennbar mit einem weiteren Datum verbunden, das für uns ebenfalls ein Mahnmal für die Zukunft darstellen sollte: dem 30. Januar 1933, dem Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Diese beiden Daten markieren den Anfang und das Ende des beschämendsten Kapitels deutscher Geschichte. Die Gräueltaten des Regimes müssen Teil des kollektiven Gedächtnisses sein und bleiben. Daher verpflichten wir uns dazu, eine aktive Erinnerungskultur zu pflegen und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nicht zu scheuen“, erklärte Dr. Frank BLECHSCHMIDT, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag.

Weiter erklärte Dr. Blechschmidt:

„Es ist die Pflicht eines jeden Einzelnen, für die Grundwerte der Demokratie einzustehen und für sie zu kämpfen. Denn die Lehre aus der Zeit des Nationalsozialismus muss sein, dass wir die Menschenrechte und die demokratischen Grundrechte unter allen Umständen verteidigen müssen. Binnen weniger Monate hat das Regime den Rechtsstaat in eine Diktatur verwandelt, die im Namen einer menschenverachtenden Ideologie willkürlich Gewalt gegen Menschen ausgeübt hat. Dies wurde möglich, indem nach und nach sämtliche Freiheits- und Menschenrechte aufgehoben beziehungsweise sukzessive eingeschränkt wurden.

Jedes Engagement im Bereich der Aufarbeitung durch Wissenschaft und Forschung, Ehrenamtlichen, Lehrern und Schülern, Vereinen und Verbänden und nicht zuletzt der Politik begrüßen wir Liberale ausdrücklich. Besonders das Forschungsvorhaben der Kommission, die sich mit der politischen und parlamentarischen Arbeit des Landes Hessen befasst ist hier zu nennen. Wir nutzen diesen Tag heute, um uns parteienübergreifend dazu zu bekennen, dass die beiden Daten, sowohl der 30. Januar 1933 als auch der 27. Januar 1945 uns in mahnender Erinnerung bleiben und uns dazu verpflichten, uns allen antidemokratischen Kräften in den Weg zu stellen und die Demokratie und die Freiheitsrechte zu verteidigen.“