ROCK: Industriestandort Hessen braucht flächendeckende Wasserstoff-Infrastruktur
- Frankfurt ist schlecht ans Wasserstoff-Kernnetz angebunden
- Wasserstoff spielt wichtige Rolle für Energieversorgung der Zukunft
- Freie Demokraten kämpfen für bessere Anbindung
René Rock, energiepolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat die unzureichende Anbindung Hessens ans Wasserstoff-Kernnetz kritisiert und einen flächendeckenden Ausbau der hessischen Wasserstoff-Infrastruktur gefordert. „Klimafreundlicher Wasserstoff wird in Zukunft eine zentrale Rolle in der Energieversorgung spielen. Er ist von herausragender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Hessen. Umso besorgniserregender ist es, dass ausgerechnet der Wirtschaftsstandort Frankfurt schlecht ans gerade genehmigte, bundesweite Wasserstoff-Kernnetz angebunden ist. Nord- und Mittelhessen haben so gut wie keine Perspektive, angebunden zu werden“, erklärt Rock. Die Freien Demokraten wollen diese Benachteiligung Hessens nicht hinnehmen. Sie haben daher einen Antrag in den Landtag eingebracht, der eine bessere Anbindung Hessens an das Kernnetz zum Ziel hat. Dieser Antrag ist Setzpunkt, also Schwerpunkt der Freien Demokraten für die kommende Sitzungswoche des Landtags.
Rock konkretisiert: „Die Landesregierung muss jetzt ein Konzept vorlegen, wie die Wasserstoff-Infrastruktur flächendeckend ausgebaut und alle Wirtschaftsräume angebunden werden können. Außerdem müssen Speichermöglichkeiten für Wasserstoff in Hessen identifiziert werden. Darüber hinaus muss die Landesregierung die rechtlichen und planerischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass bestehende Erdgasnetze auf Wasserstoff umgestellt und Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff in die Netzinfrastruktur integriert werden können.“ Der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur sei mit Blick auf die energiepolitischen Sorgen der Wirtschaft unabdingbar: „Laut HIHK-Energiewende-Barometer berichten 59 Prozent der hessischen Industriebetriebe von negativen Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit. Über 50 Prozent verzeichnen weiter steigende Energiepreise, und 45 Prozent der Unternehmen prognostizieren einen Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Bei den Industriebetrieben planen sogar mehr als 40 Prozent eine Verlagerung oder Einschränkung der Produktion in Hessen“, veranschaulicht Rock.
Zur Erklärung:
Das Wasserstoff-Kernnetz bildet das Rückgrat für den Transport von Wasserstoff in Deutschland und ist vergleichbar mit einem Autobahnnetz. Dieses Netz verbindet die wichtigsten Wasserstoff-Erzeuger – zum Beispiel Windparks an der Küste, die aus Windstrom Wasserstoff herstellen – mit den großen industriellen Abnehmern, etwa chemischen Fabriken oder Papierfabriken. Ein Großteil entsteht durch die Umrüstung bestehender Erdgasleitungen. Für die Wirtschaft und den Klimaschutz ist dieses Netz von enormer Bedeutung: Es ermöglicht den Transport von klimafreundlichem Wasserstoff dorthin, wo er dringend gebraucht wird.
Der Setzpunkt der Freien Demokraten zum Thema Wasserstoff wird nach jetzigem Planungsstand am Donnerstag, 12. Dezember, voraussichtlich gegen 15 Uhr im Plenum des Landtags aufgerufen.