SPD-Setzpunkt zu den Ergebnissen der IGLU 2016-Studie

14.12.2017
  • IGLU-Studie zeigt Notwendigkeit der besten Bildung von Anfang an
  • Vermittlung von Lesekompetenz beginnt nicht erst in der Schule
  • Genügend hochqualifizierte pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte für unsere Kinder

Anlässlich der heutigen Debatte über die Ergebnisse und Konsequenzen der IGLU 2016-Studie, welche die Lesekompetenz von Grundschülern international untersucht hat, erklärte Wolfgang GREILICH, schulpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag:  „Die IGLU-Studie macht einmal mehr deutlich, dass wir möglichst frühzeitig Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen müssen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen sollten, denn die kindliche Neugier und der Wissensdurst ist unerschöpflich.

Wir dürfen nicht erst bei den Grundschulen ansetzen, sondern müssen die Zusammenhänge der kindlichen Entwicklung von Beginn an sehen und deswegen dem Thema Frühkindliche Bildung viel mehr Bedeutung zukommen lassen als bisher. Wichtige Grundlagen werden von Anfang an gelegt: Sie beginnen mit dem Vorlesen, mit dem Anschauen von Bilderbüchern, mit den Erläuterungen, die Kindern die Lebenswelt erklären und Fragen beantworten. Diese Anstrengungen dürfen nicht enden. Frühkindliche Bildung ist unumstritten eine Frage der Gerechtigkeit. Wir müssen jedem Kind die besten Chancen geben, deshalb müssen wir dringend in Kindertagesstätten investieren.

Seit geraumer Zeit diskutieren wir im Bereich der Grundschulen über Schreiblernmethoden, beklagen mangelnde Rechtschreibkenntnisse und das Verlorengehen der Handschrift. Dies reicht jedoch nicht aus, denn wie die Studie zeigt, brauchen wir ausreichend gut qualifizierte Lehrkräfte in unseren Grundschulen, die den Kindern auch die Lesekompetenz vermitteln können.

Unstreitig ist, dass die Anfänge am Wichtigsten sind und deshalb dort das zentrale Augenmerk liegen muss. Das wird klar, wenn man sich die wichtigen Einzelergebnisse der Studie betrachtet, wonach Leistungen deutlich heterogener ausfallen als noch im Jahr 2001. Der Anteil der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler stieg ebenso an wie der Anteil der im Lesen leistungsschwachen Viertklässler. Auffällig ist vor allem, dass die Anzahl der Bücher im Haushalt und der Berufsstatus der Eltern die Leistungsunterschiede bestimmen.

Wir brauchen die besten pädagogischen Fachkräfte und die besten Lehrkräfte, um die notwendige individuelle Unterstützung und Förderung  für die Kinder umzusetzen. Fest steht doch, dass Sprachförderung und Begeisterung für das Lesen möglichst frühzeitig ansetzen muss und dazu gehört auch die alltagsintegrierte Sprachförderung, die sich in den Bildungseinrichtungen widerspiegeln sollte.“