Versorgung mit Hebammen in den hessischen Ballungsräumen
- Gravierender Mangel an Hebammen für die Wochenbettbetreuung
- Besonders prekäre Lage in Frankfurt und Wiesbaden
- Lösungskonzept der Landesregierung erforderlich
„Seit langem beobachten wir einen Mangel an Hebammen in Frankfurt, aber auch in Wiesbaden. Seit einiger Zeit stellen wir aber fest, dass sich dieser Mangel deutlich weiter verschärft. Frauen, die für sich und ihr noch ungeborenes Kind auf der Suche nach einer Wochenbettbetreuung sind, suchen immer länger und jede zweite Frau steht nach der Geburt ohne Betreuung da, erklärte Nicola BEER, Abgeordnete der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag zur Versorgung mit Hebammen in Frankfurt und in den Ballungsräumen Hessens.
Beer weiter:
„Der gravierende Mangel ist in Frankfurt und anderen hessischen Ballungsräumen ganz offenkundig und wird durch die Zahlen des Landesverbandes der hessischen Hebammen untermauert, die nach Auswertung ihrer Landkarte der Unterversorgung Frankfurt zum Spitzenreiter erklärt haben. Unsere Beobachtung und die Zahlen, die uns vorliegen, widersprechen allerdings den Daten, von denen die Hessische Landesregierung ausgeht, denn das Sozialministerium sieht bisher keinen Handlungsbedarf. Offensichtlich handelt es sich hier um eine sehr unterschiedliche Datenlage, die dann natürlich auch zu unterschiedlichen Bewertungen führt.
Wenn jedoch offensichtlich 50 Prozent der Mütter und folglich auch 50 Prozent der neugeborenen Kinder nicht mehr versorgt sind und die Früherkennung frühester Fehlentwicklungen nicht mehr gewährleistet ist, müssen wir der Sache auf den Grund gehen. Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf.
Aus diesem Grunde haben wir einen Dringlichen Berichtsantrag für die Sitzung des sozialpolitischen Ausschusses eingebracht, um von der Landesregierung zu erfahren, auf welches Zahlenmaterial sie sich stützt und wie sie sich die Diskrepanz zwischen der Lage vor Ort und ihrem Kenntnisstand erklärt. In jedem Fall muss eine pragmatische Lösung für Frankfurt und andere Ballungsräume gefunden werden.“
Den Dringlichen Berichtsantrag der FDP-Fraktion zum Thema finden Sie hier.