DR. H.C. HAHN: Waffenbehörde hat mangelhaft gearbeitet
- Hinweise auf Wohnort des Attentäters wurden kaum beachtet
- Waffen dürfen nicht in falsche Hände geraten
„Die Arbeitsweise der Mitarbeiter in der Waffenbehörde des Main-Kinzig-Kreises war mangelhaft“, kritisiert Dr. h.c. Jörg-Uwe HAHN, Obmann der Fraktion der Freien Demokraten im Untersuchungsausschuss zum Anschlag von Hanau, nach der heutigen Vernehmung einer Mitarbeiterin dieser Behörde in der Sitzung des Ausschusses. „Die Akten sind leider ebenso mangelhaft wie die Arbeitsweise. Die Hinweise des späteren Hanauer Attentäters Tobias R. auf seinen Wohnort – woraus sich die Zuständigkeit der Waffenbehörde geändert hätte und München zuständig gewesen wäre – wurden wenig beachtet. Auch Fragen nach dem Verwahrungsort der Waffe wurden nicht ausreichend beantwortet. Solche Unklarheiten in der Aktenlage dürfen nicht einfach hingenommen werden, sondern müssen aufgeklärt werden.“ Hier bestehe dringender Verbesserungsbedarf. Oberste Priorität in einer Waffenbehörde müsse es sein, dass Waffen nicht in die falschen Hände gelangen.
Laut einem weiterem Zeugen habe sich die Arbeitsweise der Waffenbehörde mittlerweile geändert. „Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung“, erklärt Hahn.