DR. H.C. HAHN: Zeugenaussage stellt Rolle der Initiative 19. Februar infrage
- Überlebender des Anschlags fühlt sich ausgegrenzt
- Polizei hat in Hanau angemessen reagiert
Dr. h.c. Jörg-Uwe HAHN, Obmann der Fraktion der Freien Demokraten im Untersuchungsausschuss zum rassistisch motivierten Anschlag von Hanau, hat der Polizei nach Zeugenaussagen in der heutigen Sitzung des Ausschusses eine angemessene und gute Reaktion in einer Ausnahmesituation bescheinigt. „Auch wenn die Lage anfangs chaotisch war, haben die Polizisten an der Einsatzstelle pflicht- und verantwortungsbewusst gehandelt, die Tatorte schnell abgesichert sowie weitere Kräfte angefordert“, erklärt Hahn. Die Befragung im Ausschuss habe auch gezeigt, wie stark die Polizisten bis hin zu Mitarbeitern der Rettungsdienste durch den Einsatz belastet gewesen seien. „Manche leiden heute noch unter dem Einsatzgeschehen und der öffentlichen Nachbereitung.“
Nachdenklich zeigt sich Hahn nach der Aussage eines Überlebenden in Bezug auf die Rolle der Initiative 19. Februar. „Der Überlebende fühlte sich ausgegrenzt und als Überlebender des Anschlags nicht anerkannt. Seine Erfahrungen und Schilderungen stellen die herausgehobene Rolle, die die Initiative im Zusammenhang mit dem Untersuchungsausschuss erhalten hat, infrage – und auch den vermeintlich objektiven Wahrheitsgehalt, den die Initiative ihren eigenen Aussagen zuschreibt. Die Initiative mag einen Teil der Angehörigen und Opfer durchaus vertreten, jedoch nicht alle. Auch die Aussagen der Initiative zur Rolle von Polizei und Rettungskräften werden durch die Zeuginnen und Zeugen nicht nur erläutert, sondern schlicht widerlegt. Und das Thema politische Gewichtung der Initiative müssen wir jetzt hinterfragen,“ sagt der FDP-Landtagsabgeordnete nicht ohne Sorgen.