Künstliche Intelligenz in der Schule
Die größten Mythen
Im Rahmen der Digitalisierung der Bildung wird immer wieder auch über Künstliche Intelligenz diskutiert. In Ländern wie den USA, China oder Japan ist sie bereits Realität und wird dort in Schulen zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. In Deutschland gibt es viele Vorbehalte – vor allem in der politischen Diskussion. Wir räumen mit den gängigsten Mythen zu KI im Schulunterricht auf. Schließlich bietet KI die große Chance, Schülerinnen und Schüler beim individuellen Lernen und in ihrer Selbstständigkeit zu fördern und ihre eigenen Potenziale noch besser zu entfalten.
Mythos 1
„Roboter sollen Lehrkräfte ersetzen“
Die besonderen Möglichkeiten, die KI im Bildungsbereich bietet, liegen nicht darin, dass Lehrkräfte durch Roboter ersetzt werden, sondern vielmehr darin, dass sie bei zeitraubenden Routineaufgaben unterstützt und entlastet werden. KI kann unter anderem Zeichen, Texte und Sprache erkennen oder sogar automatisiert übersetzen. So kann sie beispielsweise die automatisierte Korrektur von Hausaufgaben, Tests und Klausuren übernehmen, während sich Lehrerinnen und Lehrer mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Außerdem können sie dank KI ihren Unterricht zielgerichteter gestalten. Mittels der so genannten Learning Analytics lassen sich zum Beispiel Erkenntnisse darüber gewinnen, wie gut Schülerinnen und Schüler auf eine Prüfung vorbereitet sind. Lehrkräfte können entsprechend ihren Unterricht vor einer Prüfung anpassen.
Mythos 2
„Wir wollen nicht, dass unsere Kinder von von Robotern kontrolliert werden“
Die Möglichkeiten beim Einsatz von KI in der Schule liegen nicht in der Kontrolle von Kindern, sondern vielmehr darin, dass sie noch individueller gefördert werden können. So lassen sich mittels KI individuelle Lernprofile erstellen, die die persönlichen Stärken, Schwächen, Präferenzen sowie den Lernfortschritt eines Schülers oder einer Schülerin aufzeigen. Auf dieser Grundlage kann die Künstliche Intelligenz individuelle Aufgaben und Hilfestellungen anbieten. Auch können intelligente Schulbücher eingesetzt werden, die die Schülerin bzw. den Schüler beim individuellen Lernen noch besser unterstützen. Mittels Augmented Reality können sowohl die Blickbewegungen als auch der Lesefluss erfasst und beispielsweise unbekannte Wörter erkannt und durch das Anzeigen von Definitionen, Übersetzungen oder Erklärvideos erläutert werden. Auf diese Weise kann KI auch Probleme bei kognitiven Fähigkeiten ausgleichen und Lernschwächen
wie Dyskalkulie und Legasthenie schneller erkennen.
Mythos 3
„Unsere Kinder hocken dann nur noch vor dem Computer“
Die digitale Welt macht vor den Schulen nicht halt. Smartphone, Laptop & Co. gehören zum Alltag der Schülerinnen und Schüler. Während sie digitale Endgeräte als Informations- und Kommunikationsmedien nutzen, kommen sie als Lehr- und Lernmittel bisher kaum zum Einsatz. Dabei gehört zu den Aufgaben unseres Bildungssystems, ihre Medienkompetenz und ihre digitalen Fähigkeiten zu stärken. KI im Unterricht führt also nicht dazu, dass unsere Kinder mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen. Vielmehr werden die Chancen der Digitalisierung auch im Schulbereich genutzt – immer klug verbunden mit analogen Lernmethoden. So nutzt man das Beste aus beiden Welten.
Was ist Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI), auch artifizielle Intelligenz (AI) genannt, befasst sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen. Künstliche Intelligenz bezieht sich auf digitale Systeme, welche in der
Lage sind, in strukturierten (z.B. Antworten in einem standardisierten Test) und unstrukturierten Daten (z.B. Text eines Aufsatzes) aus ihrer physischen oder digitalen Umgebung Muster zu erkennen und daraus Modelle zu entwickeln.
Quelle: Wikipedia / Initiative D21