Ärztliche Versorgung

21.09.2012

ROCK: Modellprojekt Ärztlicher Bereitschaftsdienst über Notfallrufnummer kann Vorbild für das ganze Land sein

„Spätestens ab diesem Wochenende kann der Modellversuch im Landkreis Bergstraße, den Ärztlichen Bereitschaftsdienst in die Rettungsleitstelle zu integrieren, nicht nur als Vorbild für ganz Hessen, sondern für die ganze Republik gelten. Hessen hat im Rettungsdienst damit nicht nur die kürzeste Hilfsfrist aller Flächenländer in Deutschland, wir arbeiten vielmehr auch daran, die Vermittlung allen Hilfeersuchens über eine einheitliche Notrufnummer weiter zu verbessern“, so René ROCK, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag.

Hintergrund ist ein Modellprojekt, bei dem im Landkreis Bergstraße seit April 2011 über die zentrale Notrufnummer und die Rettungsleitstelle auch der Ärztliche Bereitschaftsdienst eingebunden wurde. Im Gegensatz zu anderen Landkreisen und der bundesweit seit April dieses Jahres bestehenden Rufnummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (116 117) wurde im Kreis Bergstraße eine Direktverbindung mit dem jeweiligen Bereitschaftsarzt über die Notfallrufnummer (112) ermöglicht. Die Ergebnisse der Begleitstudie, werden an diesem Wochenende auf dem 46. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in Rostock vorgestellt.

Dazu Rock:

„Das Modell trägt ganz wesentlich dazu bei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger wirklich nur noch eine einzige Rufnummer merken müssten. Einfacher geht es nicht. Zugleich lässt sich aber auch die Zahl der Fehlanrufe verringern. Experten rechnen mit einem Anteil von bis zu 30 Prozent, bei dem eigentlich das jeweils andere System zuständig wäre. Im Modell Bergstraße vermitteln deshalb fachlich versierte Leitstellendisponenten je nach Gesundheitsgefahrenlage, ob ein Notarzt notwendig ist oder ein Bereitschaftsarzt gebraucht wird. Der Anrufer wird zudem nicht mehr an den Bereitschaftsdienstservice verwiesen, sondern direkt mit dem zuständigen Bereitschaftsarzt verbunden.

Das System trägt damit nicht nur entscheidend dazu bei Versorgungsprozesse zu optimieren, es hat auch zu einer Verbesserung der Nacht- und Wochenendbelastung von niedergelassenen Hausärzten geführt und so deren Arbeitszufriedenheit gesteigert. Mit der Änderung des Hessischen Rettungsdienstgesetzes haben wir als Regierungsfraktion dieses Modell bereits seit 2010 im Auge. Der Erfolg des Modellprojektes, dessen Ergebnisse am Wochenende in Rostock vorgestellt werden, ist erfreulich und sollte nun auch in allen anderen Landesteilen seine Umsetzung finden.“