PROMNY: Beamtenbesoldung modernisieren, Bürokratie abbauen, Lehrkräftemangel bekämpfen

01.10.2025
  • Besoldung nach Leistung statt Seniorität
  • FDP fordert Entbürokratisierung und weniger Schulämter
  • Schulautonomie soll gestärkt werden

Moritz Promny, bildungspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat die Landesregierung aufgefordert, den Lehrkräftemangel entschieden anzugehen: „Unterrichtsausfall und überarbeitete Lehrkräfte gefährden die Bildungsqualität und somit die Zukunft unseres Landes. Diese Probleme dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden. Was die Landesregierung bisher tut, reicht nicht. Schwarz-Rot muss neue Wege gehen und mutige Reformen einleiten.“ Die Freien Demokraten haben den Kampf gegen den Lehrkräftemangel zu ihrem Setzpunkt in dieser Plenarrunde gemacht. Als Beispiel für eine notwendige Reform nennt Promny die Lehrkräfteausbildung: „Es braucht nicht nur mehr Studienangebote, die Ausbildung muss insgesamt auch praxisnäher gestaltet werden. So werden Theorie und Praxis viel früher verzahnt und angehende Lehrkräfte entlasten bestehendes Personal. Es ist außerdem an der Zeit, dass private Träger die hessische Lehrkräfteakademie entlastet und für Angebotsvielfalt sorgt.“ Auch an die Beamtenbesoldung müsse man ran. „Die Beamtenbesoldung soll liberalisiert und Bezahlung leistungsgerecht gestaltet werden. Seniorität darf nicht der Hauptgrund für ein besseres Gehalt sein, sondern Leistungsbereitschaft für guten Unterricht.“

Ein weiterer Punkt, an dem die Freien Demokraten Handlungsbedarf sehen, ist die Bürokratiebelastung. „Lehrkräfte müssen von bürokratischen Berichtspflichten befreit werden. Sie verbringen Stunden mit dem Ausfüllen von Berichtsformularen, die werden dann in der Verwaltung zur Kenntnis genommen, abgeheftet und vergammeln in Aktenschränken der Schulämter. Damit muss Schluss sein“, sagt Promny und ergänzt: „Ein Schulamt, das hauptberuflich Aktenschränke und Leitz-Ordner befüllt, verbessert nicht die Bildung. Schulämter müssen möglichst zusammengelegt oder geschlossen werden. Außerdem kann es nicht sein, dass zahlreiche Lehrkräfte in staatlichen Schulämtern abgeordnet sind und an den Schulen gleichzeitig Versorgungsmangel herrscht. Die Abordnungen müssen gestoppt werden, damit Lehrkräfte wieder ihrem Hauptberuf des Unterrichtens nachgehen können.“ 

Darüber hinaus fordert Promny Schwarz-Rot auf, den Schulen mehr Vertrauen zu schenken: „Die Schulautonomie muss gestärkt werden. Der Staat muss nicht jede Detailfrage klären. Anstatt sich überall einzumischen, muss das Kultusministerium den Schulen und Lehrkräften mehr Vertrauen schenken. Die Genehmigungspflicht für Schulversuche ist überflüssig und gehört abgeschafft. Akkreditierte Schulen können und müssen selbstständig entscheiden, ob sie neue Lösungen ausprobieren wollen.“