PROMNY: Mehr Selbstbestimmung und Freiheit im Umgang mit dem Tod

  • Freie Demokraten wollen Bestattungsgesetz reformieren
  • Freiräume für persönliche Trauerwege
  • Experten-Anhörung zum Gesetzentwurf

Die Freien Demokraten im Hessischen Landtag wollen das Bestattungswesen modernisieren und den Menschen mehr Wahlfreiheit bei der letzten Ruhestätte lassen. „Das bisherige Bestattungsgesetz ist noch stark von Denkmustern des 20. Jahrhunderts geprägt. Es muss umfassend reformiert und an die Bedürfnisse einer modernen, vielfältigen Gesellschaft angepasst werden“, erklärt Moritz Promny, innenpolitischer Sprecher der Fraktion. Die Freien Demokraten haben daher einen Gesetzentwurf zur Modernisierung des Friedhofs- und Bestattungswesens und zur Erweiterung individueller Bestattungsformen (Drs. 21/2498) vorgelegt. „Die bisherigen Regelungen gehen einseitig von der klassischen Sargbestattung auf einem kommunalen Friedhof aus. Gesellschaft, Familienstrukturen und individuelle Vorstellungen von Trauer und Abschied haben sich aber stark verändert. Auch der Umgang mit dem Tod braucht mehr Selbstbestimmung, Vielfalt und ökologische Verantwortung. Wir wollen den Menschen mehr Freiheit geben, ihren letzten Weg so zu gestalten, wie es ihren persönlichen, religiösen, kulturellen oder ökologischen Überzeugungen entspricht. Der liberale Gesetzentwurf löst starre Vorgaben ab, schafft Freiräume für persönliche Trauerwege und gibt den Menschen die Hoheit über ihre letzte Ruhestätte zurück.“

Der Gesetzentwurf der Freien Demokraten sieht unter anderem die Möglichkeit vor, private Grabstätten anzulegen sowie als Alternative zu Seebestattungen auch Flussbestattungen zu erlauben. „Eine Bestattung in Rhein, Main oder Fulda ist eine naturnahe Option für alle, die ihre letzte Ruhe in Hessen finden möchten“, erläutert Promny. Auch neue Bestattungsformen sieht der Gesetzentwurf der Freien Demokraten vor: „Asche kann künftig unter klaren Voraussetzungen auch außerhalb von Friedhöfen ausgestreut oder in würdiger Form im privaten Bereich aufbewahrt werden.“ Für die Freien Demokraten ist zudem Sensibilität gegenüber Religionen wichtig. Promny erklärt: „Bei Bestattungen ohne Angehörige müssen Religionszugehörigkeiten berücksichtigt werden. Sozialbestattungen dürfen nicht automatisch zur Feuerbestattung führen, wenn dies religiösen Regeln widerspricht. Auch Überführungen ins Ausland müssen erleichtert werden.“

Der Gesetzentwurf der Freien Demokraten ist am morgigen Mittwoch, 27. August, Thema im Innenausschuss des Landtags. Die öffentliche Experten-Anhörung beginnt um 14.30 Uhr im Plenarsaal.