Stilllegungsflächen

  • Weitere Stilllegungen sind naturschutzfachlich mehr als fragwürdig
  • Schwarz-Grüner Kotau vor den Umweltverbänden
  • Mitarbeiter von Hessen Forst werden vor den Kopf gestoßen

WIESBADEN – „Mit der Ankündigung, acht Prozent der Staatswaldfläche sich selbst zu überlassen, erfüllen CDU und Grüne den Umweltverbänden einmal mehr einen Wunsch, der naturschutzfachlich äußerst fragwürdig ist und zu Lasten von Hessen Forst geht“, erklärte der forstpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Jürgen LENDERS.

Lenders weiter:

„Die von der Landesregierung nun angekündigten Stilllegungen sind naturschutzfachlich deshalb so fragwürdig, weil es sich zum Teil um naturferne Lebensgemeinschaften mit Douglasien handelt, die mit dem hessischen Urwald rein gar nichts zu tun haben. Darauf hatte der Bund deutscher Forstleute die Ministerin in einem offenen Brief bereits Anfang Mai hingewiesen. Das Beiseitewischen der Argumente der Fachleute zeigt, dass es der Ministerin nicht um eine naturschutzfachlich sinnvolle Handlung, sondern um reine PR mit möglichst großen Flächenzahlen geht.

Das Handeln der Ministerin stößt damit erneut die Mitarbeiter ihres eigenen Landesbetriebs vor den Kopf. Bereits Anfang des Jahres hatte die Ministerin die Forstleute angegriffen und ihnen „Natur- und Umweltzerstörung“ vorgeworfen. Wer die Forstwirtschaft des Landes als „Natur- und Umweltzerstörung“ bezeichnet, scheint nur noch die Interessen der Umweltverbände und nicht mehr die Motivation und den Rückhalt für seine eigene Mitarbeiterschaft im Auge zu haben. Der Eindruck in der Mitarbeiterschaft, dass die politische und betriebliche Führung ihr keinen Rückhalt gibt, wird durch die Großstilllegungsflächen weiter befeuert.

Die jahrelang erfolgreich verfolgte Naturschutzstrategie des integrierten Naturschutzes, bei der Hessen mit der Naturschutzleitlinie deutschlandweit führend ist, wird durch die neuen Großstilllegungsflächen konterkariert. Bei Segregation stillgelegter Flächen und bleibender Gewinnerwartung gibt es auf der verkleinerten Fläche für die Forstwirtschaft keine Alternative zur Intensivierung. Das zeigt die ganze Schizophrenie der Maßnahme der Landesregierung.“