Hessisches Handwerk

20.04.2016
  • Handwerk und Mittelstand sind Rückgrat der hessischen Wirtschaft
  • Landesregierung muss Herausforderungen des Handwerks endlich angehen
  • Reform der Erbschaftssteuer muss mittelstandsfreundlich vollzogen werden

„Der Mittelstand ist das Rückgrat der hessischen Wirtschaft und das Handwerk stellt mit seinen über 75.000 kleinen und mittleren Betrieben und einem Umsatz von mehr als 33 Milliarden Euro in seiner ganzen Vielfalt und Bandbreite einen zentralen Teil dieses Mittelstandes dar“, erklärte der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Jürgen LENDERS.

Lenders weiter:

„Die Große Anfrage der Regierungsfraktionen gibt uns zwar eine hilfreiche Bestandsaufnahme, allerdings ist die schwarz-grüne Landesregierung bislang keine der bekannten Herausforderungen von Handwerk und Mittelstand angegangen. Stattdessen wurden beispielsweise durch das überbürokratische Vergabegesetz sogar unnötige Hürden eingezogen, die Handwerk und Mittelstand schaden werden.

Dagegen wäre es jetzt an der Zeit, Antworten für die drängenden Fragen zu finden. Wie kann man dem drohenden Fachkräftemangel etwas entgegen setzen? Wie kann man Flüchtlinge zur Ausbildungsreife führen? Hierzu müssen bürokratische Hürden dringend beseitigt werden und auch auf Bundesebene über ein Aussetzen des Mindestlohns nachgedacht werden. Eine Gleichbehandlung mit Langzeitarbeitslosen in dieser Frage wäre schon ein wichtiger Fortschritt, um Flüchtlingen ein Praktikum zu ermöglichen.

Auch bei der Frage der mittelstandsfreundlichen Ausgestaltung der Erbschaftssteuer hört man von der hessischen Landesregierung keinen Ton. Dabei hat die große Anfrage der Koalition ergeben, dass eine Übergabewelle von Handwerksbetrieben bevorsteht. Hier brauchen wir klare Regeln, die gewährleisten, dass die Betriebe und die Arbeitsplätze erhalten werden können. Dazu kommt die drohende Abschaffung des Meisterbriefs, die wir alle gemeinsam bekämpfen und auch die große Herausforderung der Digitalisierung, die auch das Handwerk nicht verschont. An all diesen Fragen muss die Landesregierung jetzt arbeiten. Allein die Bestandsaufnahme durch eine Große Anfrage ist eine Fleißarbeit ohne Mehrwert, wenn nicht die richtigen Schlüsse gezogen werden.“